Kein Sieger im Kampf der Giganten: Man City und Liverpool trennen sich im Spitzenspiel der Premier League 2:2, das Meisterrennen in England bleibt offen. Der gegenseitige Respekt scheint aber noch einmal gewachsen.
Der Spitzenkampf der Premier League am Sonntag hält, was er verspricht. Über 95 Minuten liefern sich Manchester City und der FC Liverpool einen intensiven Schlagabtausch und bieten Spektakel. Die Reds schaffen es dabei, gegen das entfesselt aufspielende City zweimal einen Rückstand aufzuholen.
Zwar verpasst Liverpool mit dem 2:2-Remis die letzte Chance, den Tabellenführer aus eigener Kraft noch abzufangen. Nach dem Schlusspfiff überwiegt bei den Reds dennoch die Zufriedenheit, die Niederlage abgewendet zu haben und nach wie vor im Meisterrennen zu sein.
«Wir müssen fast perfekt sein»
«Was für ein Spiel. Es war wild, wie ein Boxkampf. Sobald du beide Arme unten hattest, kam gleich ein harter Schlag», zeigt sich Jürgen Klopp begeistert und macht klar: «Es war eine tolle Partie. Mit dem Ergebnis müssen wir und können wir leben.» Liverpool-Captain Jordan Henderson pflichtet seinem Coach bei: «Es ist kein Weltuntergang und wir sind immer noch im Rennen.»
Auch nach dem Direktduell hinkt Liverpool den Citizens bei noch sieben ausstehenden Spieltagen einen einzigen Punkt hinterher. «Es hat sich nicht wirklich was verändert. Da spielst du 95 Minuten unglaublich intensiven Fussball und bist genauso schlau wie vorher. Aber das sind für uns ziemlich gute Nachrichten», konstatiert Klopp. «Wir müssen fast perfekt sein, um dieses Team in einem Spiel oder über eine ganze Saison hinweg zu schlagen.»
Guardiola bewundert Klopp und Liverpool
Umgekehrt zollt auch Pep Guardiola seinem Gegenüber und dessen Mannschaft höchsten Respekt. «Unsere Leistung war grossartig. Das wissen wir. Gegen so einen Gegner haben wir nichts anderes erwartet, als bis zum Ende zu kämpfen. Das ist passiert», sagt der 51-Jährige und zeigt sich beeindruckt: «Ich bewundere Liverpool sehr. Es macht Spass, ihnen zuzusehen.»
Ein Extralob gibt es für Trainerkollege Klopp. «Ich respektiere Jürgen so sehr. Er hat mich zu einem besseren Trainer gemacht», so Guardiola. Er ergänzt: «Wir sind keine Freunde, wir gehen nicht gemeinsam essen. Ich habe seine Nummer, aber ich rufe ihn nicht an.» Auch Geschenke verteilen sich die beiden bekanntlich keine.
Stattdessen sagt der Spanier dem Deutschen bereits den Kampf an für das Wiedersehen im FA Cup am kommenden Wochenende. «Er weiss, dass ich nächsten Samstag versuchen werde, ihn zu schlagen.»
Liverpool hofft auf einen Fehltritt
Für den Endspurt in der Liga verspricht die Ausgangslage viel Spannung. Obwohl die Citizens nach wie vor alles in den eigenen Händen haben, spürt Guardiola Liverpools Atem in seinem Nacken: «Wir wissen, wenn wir ein Spiel verhauen, werden wir nicht Meister.»
Liverpool dagegen ist auf Schützenhilfe angewiesen. «Sie verlieren natürlich nicht viele Punkte, das wissen wir. Wir müssen uns auf uns konzentrieren und versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Und wenn sie einen Fehler machen, müssen wir da sein», sagt Captain Henderson. Und Klopp betont: «Wir werden versuchen, sie zu jagen. Das ist ja klar.»