Corona-Fälle überschatten Italiens Fussball Callà: «Es herrscht momentan totales Chaos in der Serie A»

Redaktion blue

7.1.2022

In der Serie A mussten diverse Spiele abgesagt werden, weil sich gewisse Teams in Quarantäne befinden. Kommt es nun automatisch zu Forfaitsiegen? Fussballexperte Davide Callà bezieht Stellung.

Redaktion blue

Der Spieltag am Donnerstag in der Serie A wurde von zahlreichen Corona-Fällen überschattet. Von ursprünglich zehn Partien konnten nur deren sechs durchgeführt werden. Dies weil Udinese, Salernitana, Bologna und Turin von den örtlichen Gesundheitsbehörden jeweils eine Quarantäne verordnet worden war.

Laut den Corona-Regularien der Liga droht den Vereinen, dass die Spiele mit 0:3 gewertet werden. Im Vorjahr gab es in einem vergleichbaren Fall (Juventus–Napoli) dann keine Entscheidung am grünen Tisch, die Forfaitniederlage wurde von einem Rekursgericht abgeschmettert und die Partie später doch noch regulär ausgetragen. So bleibt aktuell unklar, wie solche Vorfälle gehandhabt werden. 

«Es herrscht momentan totales Chaos», so das Fazit von Davide Callà. Falls Spiele nicht nachgeholt werden könnten, wäre das ein Armutszeugnis. In England gäbe es mehr Spiele und dort gebe es keine solchen Pläne, hält der Ex-Profi fest. «Das Hauptproblem ist, dass in Italien die lokalen Gesundheitsbehörden entscheiden, während in England die Liga bestimmt», meint er. 

Die italienischen Funktionäre haben sich kürzlich auf eine Mindestanzahl an Spielern geeinigt. Sollten ein oder mehrere Fussballer coronapositiv sein, muss der betroffene Klub dennoch seine Partie bestreiten, wenn noch 13 Spieler – davon ein Goalie – aus dem Kader negativ und damit verfügbar sind. «Es verfälscht das Bild der Meisterschaft», findet Callà. Wenn demnächst nur noch Nachwuchsspieler auf dem Platz stehen würden, mache die Regelung aus sportlicher Sicht wenig Sinn. 

«Die Saison wird halt geprägt sein vom Coronavirus», meint Callà und ergänzt, ein «fader Nachgeschmack» bleibe sicher. Deshalb sei es wichtig, dass die Liga sich auf eine sinnvolle Regelung einigt und die abgesagten Partien später noch nachgeholt werden können, so der 37-Jährige.