Bei Napoli könnte schon bald ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. Der erst kürzlich zum Meister gestossene Rudi Garcia steht bei Klubboss Aurelio de Laurentiis auf der Abschussliste.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach der Niederlage am Wochenende gegen Fiorentina belegt Napoli in der Serie A nur den 5. Platz.
- Der neue Trainer Rudi Garcia soll bereits wieder abgelöst werden. Napoli-Boss Aurelio de Laurentiis beurteilt die bisherige Arbeit seines Angestellten kritisch. Sein Favorit auf die Nachfolge von Garcia ist Antonio Conte.
- Salernitana trennt sich von Paulo Sousa. Der frühere Basel-Trainer wird durch Filippo Inzaghi ersetzt.
Im Juni wurde Rudi Garcia in Napoli als Nachfolger für den zurückgetretenen Meistertrainer Luciano Spalletti präsentiert. Der Italiener – der inzwischen die Leitung der Squadra Azzurra übernahm – führte die Neapolitaner zuvor zum ersten Meistertitel seit 1990.
Bald könnte die Ära des 59-jährigen Franzosen Rudi Garcia am Vesuv bereits wieder vorbei sein. Garcia, der vor Napoli zuletzt bis April Trainer von Cristiano Ronaldo beim saudi-arabischen Klub Al-Nassr war, wurde von Napoli-Präsident Aurelio de Laurentiis bereits öffentlich angezählt.
«Ich habe eine schlechte Zeit mit ihm. Ich bin ein Unternehmer, ich habe die Pflicht, mich für mein Geschäft zu interessieren (...). Ich werde zur richtigen Zeit eine Entscheidung treffen. Der Platz kann nicht konditioniert werden. Man muss immer eine Denkpause einlegen. Jede übereilte Entscheidung ist falsch», so der Klub-Besitzer.
Durchzogene Bilanz unter Garcia
«Das kann passieren, wenn man einen Trainer engagiert, der den italienischen Fussball nicht mehr kennt», hält de Laurentiis fest. In Italien war Garcia von 2013 bis 2016 bei der AS Roma unter Vertrag. In seiner Heimat trainierte Garcia unter anderem Marseille, Lyon und Lille. Mit den Lillois gewann er 2011 das Double.
Die öffentliche Blossstellung von Garcia durch den exzentrischen Präsidenten, der im Filmbusiness sein Vermögen machte, ist ein klares Indiz: Die Zeichen stehen auf Trennung. Garcia hat noch einen laufenden Kontrakt bis 2025.
Wettbewerbsübergreifend durfte Garcia sich bisher in zehn Spielen beweisen. Davon gewann man die Hälfte, zweimal gab es ein Remis, drei Partien verlor Napoli unter Garcia – zwei davon in den letzten beiden Spielen. In der Serie A haben die auf Platz 5 rangierenden Azzurri bereits sieben Zähler Rückstand auf Leader Milan.
De Laurentiis froh über Nicht-Verpflichtung von Luis Enrique
Auch der Zwist mit Star-Stürmer Victor Osimhen, der sich nach einer Auswechslung mit Garcia anlegte, dürfte die Karten des Franzosen nicht verbessert haben.
Im Sommer hatte De Laurentiis bei Thiago Motta angeklopft, der Bologna-Trainer lehnte aber ab. Ebenfalls im Rennen war Luis Enrique. «Es ist gut, dass er zu PSG gegangen ist – sieh dir an, was er dort macht. Er hat mich nicht einmal in den drei Tagen, in denen wir uns ausgetauscht haben, überzeugt», spottet de Laurentiis über den Spanier, der mit Paris in der Ligue 1 nur Tabellendritter ist.
Als aussichtsreichster Kandidat, um die Partenopei gegenwärtig aus der Mini-Krise zu führen, galt Antonio Conte. Der 54-Jährige verhandelte gemäss Fabrizio Romano am Mittwoch mit De Laurentiis. Conte, der neben der italienischen Nationalmannschaft schon renommierte Teams wie Tottenham, Chelsea, Juventus oder Inter coachte, soll Napoli aber einen Korb gegeben haben. Er will noch keinen Job annehmen. «Ich höre hartnäckige Gerüchte, dass wichtige Vereine an mich herantreten. Aber ich wiederhole, dass ich im Moment nur den Willen habe, nichts zu machen und die Familie zu geniessen», hält er in einer Instagram-Story fest. Dringend nötig hat er es auch nicht – so verdiente er bei den Spurs zuletzt 8,5 Millionen Euro netto.
Die Absage von Conte könnte der Rettungsring für Garcia werden. Wie «Sky Italia» (via calcionapoli24) berichtet, kann Garcia offenbar – zumindest kurzfristig – noch auf dem Trainerposten bleiben. Mit einer Siegesserie ist vielleicht gar ein Sinneswandel bei De Laurentiis möglich.
Inzaghi ersetzt Sousa
Bereits fix ist die Entlassung Paulo Sousa. Der 53-jährige Portugiese, der den FC Basel in der Saison 2014/15 zum Schweizer Meistertitel geführt hatte, muss Salernitana verlassen. Der Klub aus Kampanien ist mit drei Punkten nach acht Spieltagen Tabellenvorletzter. Seine Nachfolge tritt Filippo Inzaghi an. Die italienische Stürmer-Legende stand zuletzt bei Viertligist Reggina unter Vertrag.