Wer gewinnt den WM-Slalom der Frauen? Ski-Experte Michael Bont hat fünf Fahrerinnen im Kopf, die den Sieg unter sich ausmachen werden. Neben Shiffrin, Vlhova und Liensberger nennt er zwei Schweizerinnen.
Am Samstag steht für die Frauen in Cortina d'Ampezzo das letzte WM-Rennen auf dem Programm, der Slalom. Im Interview mit «blue Sport» spricht Ski-Experte Michael Bont über die Tücken, die auf die Fahrerinnen zukommen werden und er nennt seine Favoritinnen.
Neben Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova traut er auch Katharina Liensberger einiges zu: «Sie war in allen Weltcup-Slaloms der Saison auf dem Podest, hat bereits eine Medaille im Sack und wird sehr befreit Skifahren können.»
In der Tat hat die 23-jährige Österreicherin an dieser WM sogar doppelt zugeschlagen. Nach Gold im Parallel-Rennen, hat sie im Riesenslalom überraschend Bronze geholt. Mindestens so viel Selbstvertrauen dürfte auch die von Bont genannte Mikaela Shiffrin mitbringen, die bei den Buchmachern als Topfavoritin gehandelt wird. In Cortina hat die 25-jährige US-Amerikanerin an den diesjährigen Weltmeisterschaften bereits einen kompletten Medaillensatz gewonnen. Gold in der Kombi, Silber im Riesenslalom und Bronze im Super-G. Und ihre Paradedisziplin schlechthin ist der Slalom. In dieser Disziplin hat sie 2013, 2015, 2017 und 2019 vier Mal in Folge WM-Gold geholt – folgt nun der fünfte Streich?
«Topfavoritin aus Schweizer Sicht auf eine Medaille ist Michelle Gisin»
Auch Petra Vlhova, die in diesem Weltcup-Winter drei von fünf Slaloms gewinnen konnte, hat bereits eine WM-Medaille im Sack. Die Slowakin holte Silber in der Kombi und klassierte sich damit direkt vor Michelle Gisin, die im Slalom ebenfalls zum engeren Favoritenkreis zählt. Bont meint: «Topfavoritin aus Schweizer Sicht auf eine Medaille ist Michelle Gisin», denn sie habe in diesem Winter auch schon ein Rennen gewonnen und habe konstant gute Resultate geliefert. Ein Blick auf ihre Resultate im Weltcup untermauert das. Gisin fuhr im Slalom der Reihe nach auf die Plätze 5, 2, 1, 3 und 5.
Und obwohl Wendy Holdener nicht in absoluter Topform ist und auch an dieser WM bisher leer ausging, will Bont die 27-Jährige nicht abschreiben. Wenn sie es schaffe, befreit zu fahren, sich nicht zu sehr unter Druck setze, dann könne sie vorne mitmischen. «Und dann könnten durchwegs beide Schweizerinnen aufs Podest fahren. Aber es muss alles angerichtet sein, denn die anderen drei, die sind extrem heiss darauf», so Bont. Unrealistisch ist das nicht, denn auch Holdener hat bessere Resultate geliefert als man meinen könnte. Nach zwei vierten Plätzen zu Beginn der Saison, kamen ein fünfter und sechster Platz hinzu. Und im letzten Slalom vor der WM wurde sie Dritte.
Die Topfavoritinnen starten früh
Die erste Dame des ersten Laufs wird am Samstag um 10 Uhr aus dem Starthaus gelassen, der zweite Durchgang beginnt um 13.30 Uhr.
Es lohnt sich übrigens, den Start nicht zu verschlafen, denn die genannten Favoritinnen starten mit den Nummern 1 (Liensberger), 2 (Vlhova), 4 (Shiffrin), 6 (Gisin) und 7 (Holdener).