Carlo Janka und Patrick Küng sind beide ehemalige Weltmeister und Sieger am Lauberhorn. Diesen Winter jedoch fahren die zwei Routiniers dem Erfolg hinterher. In Wengen soll die Wende zum Guten folgen.
Janka hat den 11., Küng gar nur den 17. Platz - ebenfalls in der Abfahrt in Beaver Creek - als Bestresultat in dieser WM-Saison vorzuweisen. Zuletzt in der Abfahrt Ende Dezember in Bormio blieb für das Duo nur eine grosse Enttäuschung. Auf der schattigen und völlig vereisten Piste im Veltlin konnte sich Janka «nicht genug überwinden, um schnell zu sein». Küng spricht gar von einem «Tiefpunkt. Gar nichts ging mehr.» Nur 42., mit fast vier Sekunden Rückstand auf Sieger Dominik Paris, war der Glarner geworden.
Der Abfahrts-Weltmeister von 2015 in Beaver Creek, dem es nach einem Skimarkenwechsel in der Vorbereitung «eigentlich gut» lief, sagt aber auch, dass er nicht alles nur als schlecht empfinde: «In drei meiner vier bisherigen Rennen in dieser Saison hat es teils nicht schlecht gepasst. Aber sowohl in Lake Louise wie auch in Beaver Creek und Val Gardena unterliefen mir Fehler.» Das sei zwar schlecht, «aber immerhin kann ich erklären, wo ich die Zeit verloren habe», sagt Küng. Für ein gutes Resultat in Wengen stuft der Lauberhorn-Sieger von 2014 als wichtig ein, «dass ich es nicht erzwingen kann».
«Wengen kommt für mich nie falsch»
Für Janka kommt die Lauberhorn-Abfahrt genau zum richtigen Zeitpunkt. «Wenn im Kalender Wengen bevorsteht, dann ist das für mich nie falsch», sagt der 32-Jährige aus Obersaxen, der im Oktober 2017 einen Kreuzbandriss erlitten hatte, den er nicht operativ behandeln liess. Sollte es hingegen im Berner Oberland mit dem erhofften Top-Resultat nicht funktionieren, «dann wäre wirklich nicht mehr gut».
Drei seiner elf Weltcupsiege hat Janka am Lauberhorn geholt, insgesamt achtmal stand er hier in der Abfahrt und der Kombination auf dem Podest. Ein gutes Resultat in dieser Woche wäre aus seiner Sicht auch deshalb wichtig, «um dem Kopf das Zeichen zu geben: 'Hey, es funktioniert doch.' Jetzt wäre mal ein Schritt vorwärts nötig, dann würde wohl gleich vieles besser werden», hofft Janka.
«Das machst du nicht jahrelang mit»
Der Bündner, in jungen Jahren Gesamtweltcup-Sieger, Olympiasieger und Weltmeister geworden, betont, dass die Leidenschaft für den und der Spass am Skirennsport ungebrochen sei: «Ich bin motiviert, in jedem Rennen an den Start zu gehen. Das wird hoffentlich noch ein paar Jahre so sein.» Aber, so relativiert Janka seine vorherige Aussage, den Anderen hinterherzufahren, «das machst du nicht jahrelang mit». Für die Weltmeisterschaften im Februar in Are sieht er den Zug nur im Super-G abgefahren. «Auch ich selber sehe mich eher auf der Abfahrt, wo zum Glück im Januar noch ein paar schöne Rennen im Programm stehen.»
Auch Küng sieht sich im Wengener Zielraum angesprochen auf die Titelkämpfe in Schweden. Selektionen seien immer so ein Thema. «Ich versuche mich möglichst gut zu präsentieren, aber einen Altersbonus habe ich sicherlich nicht», ist sich der 35-Jährige bewusst. Einen Anspruch auf einen Startplatz könne er schon gar nicht haben. «Wenn du nur um die 20. Position kämpfst in den Weltcuprennen, dann musst du an einem Grossanlass eigentlich gar nicht mitfahren.»