Vor zehn Monaten hat sich Mauro Caviezel bei einem schweren Trainingssturz ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Die Verletzung hindert ihn auch kurz vor dem Start der neuen Saison daran, ans Limit zu gehen. Viel spricht nicht für ein baldiges Comeback.
Mit seinen herausragenden Leistungen holte sich Mauro Caviezel im letzten Winter die kleine Kristallkugel im Super-G. Und das trotz seines schlimmen Trainingsunfalls im Januar in Garmisch-Partenkirchen.
Der verhängnisvolle Sturz bereitet ihm auch heute noch Probleme. «Ich komme auf der Ski-Piste viel früher ans Limit und in den Stress als zuvor. Und wenn ich in die Hocke-Position gehe, sehe ich ab einem gewissen Blickwinkel Doppelbilder», wird der 33-Jährige vom «Blick» zitiert.
Ein Renneinsatz des Bündners wäre in diesem Zustand natürlich viel zu gefährlich. Deshalb ist das Schweizer Abfahrtsteam nun ohne Caviezel Richtung Lake Louise abgeflogen, wo am 27. November die erste Weltcup-Abfahrt des Winters ausgetragen wird.
«Ich bin nicht naiv»
Ganz begraben hat er die Hoffnung auf einen Start in Nordamerika nicht. Eine Woche nach Lake Louise (Kanada) finden in Beaver Creek die nächsten Speedrennen statt. Doch obwohl Caviezels Skier mitgeflogen sind, scheint der Super-G-Crack nicht wirklich daran zu glauben, in knapp drei Wochen selbst auf der Piste zu stehen.
«Mein Zustand ist nun seit Monaten unverändert. Ich bin nicht naiv. Deshalb ist mir klar, dass meine Chancen auf ein baldiges Comeback sehr klein sind», sagt Caviezel. «Ich kann derzeit wirklich nicht seriös abschätzen, wann ich in den Weltcup-Zirkus zurückkehren werde.»
Seine Sehstörungen will er nun mithilfe von drei Spezialisten in den Griff bekommen. Er wird derzeit von einem «herausragenden Neurologen», einem «renommierten Sport-Optometristen» und einem «genialen Manual-Therapeuten» behandelt. Caviezel hofft, dass die visuellen Störungen verschwinden, sobald die Beschwerden im Genick nachlassen.