Sieg verschenkt Darum hat Gisin alles riskiert: «Ich war mir nicht sicher, ob ich noch vorne bin»

pat

26.1.2021

Hier vergibt Michelle Gisin den Sieg im Riesenslalom am Kronplatz.
Hier vergibt Michelle Gisin den Sieg im Riesenslalom am Kronplatz.
Bild: Keystone

Michelle Gisin ist auf dem Weg zu ihrem ersten Sieg im Riesenslalom, doch ein grober Schnitzer verhindert den Triumph. Der sechste Rang bedeutet aber nicht das Ende der Welt – und das Saisonhighlight steht ja noch an.

«Eigentlich wäre ein sechster Rang ja genial», so Gisin im Interview mit SRF. Denn das schliesse eine bis zur WM «perfekte Riesenslalom-Saison» ab. Dass es aufgrund des zeitraubenden Fehlers nicht zum Sieg reicht, wurmt die 27-Jährige natürlich schon. Und doch sagt sie: «Ich kann mir sicher nichts vorwerfen, ich habe heute alles probiert, ich habe alles gegeben und wollte wirklich gewinnen. Denn ich habe nach dem ersten Lauf gespürt, dass es möglich ist.»

Und wie es möglich gewesen wäre: Bis zur letzten Zwischenzeit beträgt Gisins Vorsprung rund sechs Zehntelsekunden. «Bis dort hätte es super gereicht, doch dann war die kleine Welle leider ein bisschen grösser als sie hätte sein sollen. Und dann bin ich leider auf dem Innenski kurz abgerutscht», analysiert Gisin den Grund für ihren Quersteller.



Zwischen den beiden Läufen sei sie extrem nervös gewesen. Auf den Start hin sei die Nervosität dank ihrer Rituale aber wieder verflogen. Den Fehler könne man denn auch nicht der Nervosität zuschreiben, ansonsten hätte sie schon viel früher einen Fehler gemacht, meint Gisin. «Ich war mir nicht sicher, ob ich noch vorne bin und ich wusste, dass die anderen sicher auch brutal ‹gefightet› haben. Und darum wollte ich unten noch einmal alles rausholen. So ein Fehler kann halt passieren, wenn du alles gibst und alles probierst.»

Ihr Plan sei nun, ein paar Tage zu Hause zu verbringen und sich zu erholen. Die Rennen in Garmisch am kommenden Wochenende werde sie auslassen, das nächste Ziel sei die WM. «Ich versuche, mich jetzt so perfekt wie möglich auf die WM vorzubereiten. Ich freue mich unendlich fest auf Cortina.» Und lachend fügt sie hinzu: «Zuallererst freue ich mich jetzt auf ein paar Tage auf dem Sofa.»

So geht es bei den Frauen weiter

Die Speed-Fahrerinnen absolvieren am Wochenende noch eine Abfahrt (Samstag) und einen Super-G (Sonntag) in Garmisch-Partenkirchen. Gisin wird dort nicht an den Start gehen. Ihr Fokus gilt der WM, die vom 8. bis 21. Februar in Cortina stattfindet.

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