Skifliegen «Wahnsinn, das darf keiner sehen» – Geiger fliegt mit Schlüsselring zum Sieg

lbe

27.3.2021

Not macht erfinderisch: Karl Geiger bewies in Planica Flexibilität.
Not macht erfinderisch: Karl Geiger bewies in Planica Flexibilität.
Bild: Keystone

Kurz vor dem Skifliegen am Freitag droht der Deutsche Karl Geiger den Wettkampf in Planica wegen eines kaputten Schuhs zu verpassen. Nur der Metallring seines Autoschlüssels hilft ihm aus der Patsche.

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27.3.2021

«Wahnsinn, Wahnsinn – wir lassen die Sportler auf einer 240-Meter-Schanze mit Schlüsselringen springen. Das darf keiner sehen – unglaublich», zeigt sich Eurosport-Experte Werner Schuster nach dem Sieg von Karl Geiger im Skifliegen von Planica am Freitag fassungslos. Der Skiflug-Weltmeister wies seine Konkurrenten soeben mit einem Sprung auf 232 Meter in die Schranken – und das mit einer Eigenkonstruktion am Fuss.



«Mir ist ein Plastikteil von meinem Schuh abgebrochen, deshalb musste ich mir mit einem Metallring von meinem Autoschlüssel aushelfen. Ich war echt ein bisschen nervös», erklärt Geiger seine waghalsige Aktion im Interview mit «Eurosport» .

Geiger: «Es funktioniert ganz gut»

Glücklicherweise geht alles gut, mehr als das. «Der Sprung war herrlich, ich habe mich wohlgefühlt im Flug. Ich freue mich immer wieder in Planica zu springen», schwärmt Geiger und fügt bezüglich seiner unkonventionellen Schuhkonstruktion augenzwinkernd an: «Es funktioniert ganz gut, ich überlege, ob ich es lasse.»

Die siegbringende Schuhkonstruktion von Karl Geiger.
Die siegbringende Schuhkonstruktion von Karl Geiger.
Bild: Twitter

Gemäss dem ehemaligen deutschen Bundestrainer Schuster hätte Geiger ohne seinen Einfall gar nicht erst springen können. «Es geht dabei nur um die Festigkeit und die Sicherheit. Der Ring wurde als Art Klettverschluss angebracht. Die Sportler sind da extrem sensibel und wenn er den nicht gehabt hätte, hätte er nicht fliegen können.»

Eine nachträgliche Disqualifikation habe der 28-Jährige deshalb aber nicht zu befürchten. Schuster betont: «Das kann man so machen und er ist nicht der Erste und nicht der Letzte, der das gemacht hat. In diesem Sinne: Hut ab!»