Kombi-Hoffnung Murisier «Dieser Entscheid von Swiss-Ski ist ekelhaft»

Von Gregoire Galley, Méribel

7.2.2023

Holt Justin Murisier bei seiner fünften WM-Teilnahme erstmals eine Medaille?
Holt Justin Murisier bei seiner fünften WM-Teilnahme erstmals eine Medaille?
Bild: Keystone

Am Dienstag nimmt Justin Murisier seine fünfte Weltmeisterschaft in Angriff. Der 31-Jährige dürfte allerdings mit der Wut im Bauch an den Start der Kombination gehen.

Von Gregoire Galley, Méribel

7.2.2023

Justin Murisier ist einer von vier Schweizer Hoffnungsträgern auf eine Medaille in der WM-Kombi. Vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen fehlen dem Allrounder als Vierter in dieser Disziplin nur 18 Hundertstel auf die Bronzemedaille. «Ich bin seit den Olympischen Spielen wegen meiner Rückenverletzung bis auf zwei Tage in der letzten Woche keinen Slalom gefahren», dämpft Murisier im Gespräch mit blue Sport etwas die Erwartungen.

Die Rückkehr auf die Slalom-Ski verläuft aber gut. «Auch wenn es nicht einfach war, weil die Strecke vereist war, hat es mich aufgerüttelt», sagt Murisier. Trotzdem muss er in den letzten Tagen einen Dämpfer hinnehmen. Denn Swiss-Ski vergibt den letzten Startplatz im Super-G am Donnerstag nicht an ihn, sondern an Gino Caviezel.

«Ich bin der 10. Beste der Welt, nachdem ich zu Beginn der Saison Rückenprobleme hatte», macht Murisier klar. «Natürlich konnte ich in Lake Louise oder Beaver Creek nicht aufs Podest fahren, da ich von einer Verletzung zurückkam. Dies wurde von Swiss-Ski nicht berücksichtigt.»

Klappt es mit einem Startplatz in der Abfahrt?

Der 31-Jährige hatte gehofft, dass die aktuelle Form stärkere Beachtung findet. «Ich hätte erwartet, dass ich gegen Gino im Super-G der Kombination um die Qualifikation fahre. Dies wäre die fairste Art gewesen, eine Auswahl zu treffen. Dieser Entscheid von Swiss-Ski ist ekelhaft, aber ich muss ihn akzeptieren», richtet Murisier den Blick nach vorne.

Mit der Wut im Bauch will der Schweizer in der Kombination für Furore sorgen. Schliesslich geht es für ihn auch noch um die Qualifikation für die Abfahrt vom Sonntag. Und Murisier glaubt auf der neuen Piste «L’Eclipse» an seine Chance: «Nur wenige Fahrer sind auf dieser Piste schon Ski gefahren. Sie ist technisch und ziemlich schnell. Das gefällt mir alles, deshalb habe ich die Hoffnung, mich qualifizieren zu können und einen grossen Coup zu schaffen.»

Murisier dürfte auch mit einem guten Auftritt in der Kombination Argumente für seine Nomination für die Abfahrt sammeln. Am Dienstag ab 11 Uhr gilt es mit dem Super-G ernst. Die Schweizer Trümpfe nebst Murisier heissen Marco Odermatt, Loïc Meillard und Stefan Rogentin.

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