Deschwanden fliegt erneut zu wenig weit Eine weitere Enttäuschung zum Auftakt der Vierschanzentournee

sda

29.12.2022 - 17:57

Gregor Deschwanden kommt in Oberstdorf, hier beim Probesprung im grünen Allgäu, nicht auf Weite.
Gregor Deschwanden kommt in Oberstdorf, hier beim Probesprung im grünen Allgäu, nicht auf Weite.
Keystone

Gregor Deschwanden enttäuscht zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Der Luzerner verpasst beim Sieg des Norwegers Halvor Egner Granerud den Finaldurchgang als 37. klar.

Keystone-SDA, sda

Deschwanden setzte bereits nach 107,5 m auf. Neben der bescheidenen Weite ärgert auch das Ausscheiden im K.o.-Duell gegen Robert Johansson. Der Norweger, vor einem Jahr immerhin Dritter, kam mit 113,5 m ebenfalls nicht auf Weite.

Deschwanden hatte 2021 noch Platz 10 belegt und ein Schweizer Team angeführt, das mit Simon Ammann (13.) und Killian Peier (14.) drei Springer in die Top 15 brachte. Aktuell steckt die Swiss-Ski-Equipe aber im Tief. Einzig ein schwacher Deschwanden, der im Allgäu vor 25'000 Zuschauern im neunten Wettkampf des Winters zum siebten Mal die Weltcup-Punkteränge verpasste, ist für die Tournee nominiert. Die Schweiz liegt somit hinter Nationen wie Italien (3 Starter im Hauptfeld in Oberstdorf), der Türkei (2) oder den USA (2) zurück.

Überlegener Granerud

Halvor Egner Granerud, bereits Sieger der Qualifikation, setzte sich mit 142,5 m und 139 m überlegen durch. Der Norweger verwies die Polen Piotr Zyla und Dawid Kubacki auf die weiteren Plätze. Der Weltcupleader Kubacki weist in der Overall-Wertung bereits einen Rückstand von umgerechnet 10 m auf.

Die Vierschanzentournee lässt sich an der ersten Station nicht gewinnen, aber verlieren. Keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hat der Deutsche Markus Eisenbichler, der den Finaldurchgang verpasste. Auch der Slowene Anze Lanisek wird nicht zufrieden sein. Der dreifache Saisonsieger belegte den 10. Rang und muss nun eine Hypothek von 25 m gegenüber Granerud abbauen. Der Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi aus Japan sucht nach Platz 15 weiterhin die Form des vergangenen Olympia-Winters.

Granerud ist kein Zufallssieger. Der 26-Jährige hatte vor einem Monat in Kuusamo bereits den 14. Triumph im Weltcup gefeiert und meldete vor Weihnachten in Engelberg mit einem 5. und 4. Rang die Ambitionen auf den Goldenen Adler an. Die Norweger warten seit Anders Jacobsen im Jahr 2007 auf einen Sieger der Vierschanzentournee.