Nach zehn Siegen in zehn Spielen verlieren die Schweizer Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni an den Europameisterschaften in Tallinn den Final. Sie unterliegen Olympiasieger Schweden 4:5.
Für das Schweizer Frauencurling hätte es ohne weiteres der siebte Titel seit der Einführung der Europameisterschaften im Jahr 1974 werden können. Zuletzt hatten das Davoser Team von Skip Mirjam Ott 2008 und das Flimser Team um Binia Feltscher 2014 den Titel geholt. Der Final in Tallinn stand von A bis Z, vom 1. bis zum 10. End, auf des Messers Schneide. Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz vom CC Aarau verloren schliesslich nach einem Zweierhaus der Schwedinnen im 10. End - dem einzigen Zweierhaus im ganzen Match.
Tirinzoni beendet Leidenszeit
Der in der ersten Phase defensiv geführte Final verlief sehr ausgeglichen. Beide Teams konnten mit dem Vorteil des letzten Steins lange Zeit nur einen Punkt notieren, sodass die als Siegerinnen der Round Robin mit dem Steinvorteil in den Final gestarteten Schweizerinnen die Nase immer vorne hatten. Allerdings vergaben beide die eine oder andere Chance auf ein Zweier- vielleicht gar auf ein Dreierhaus. Schwedens Nummer 4 Anna Hasselborg, die das derzeit weltbeste Frauenteam anführt, stellte die Schweizerinnen mit ihrem gut versteckten vorletzten Stein im 10. End vor eine schwierige Aufgabe. Alina Pätz' Promotion-Takeout missriet, sodass Hasselborg ein freies Haus für den entscheidenden Zweier vorfand.
Die 39-jährige Dielsdorferin Silvana Tirinzoni beendete mit der Silbermedaille ihre lange Leidenszeit. Sie war 1999 Weltmeisterin bei den Juniorinnen geworden, bei den «Grossen» jedoch gewann sie bis zu dieser Woche nie eine Medaille an internationalen Titelkämpfen. Für die Urdorferin Alina Pätz, die auf diese Saison in Tirinzonis Formation die vierte Position einnahm, ist es der zweite bemerkenswerte Erfolg nach dem WM-Titel 2015, den sie als Skip von Baden Regio errungen hatte.