Triumph Gisin bricht den Schweizer Slalom-Fluch: «Ich kann gar nicht mehr sprechen»

sda/tbz

29.12.2020

Michelle Gisin gewinnt als erste Schweizerin seit Marlies Oester einen Weltcup-Slalom.
Michelle Gisin gewinnt als erste Schweizerin seit Marlies Oester einen Weltcup-Slalom.
Bild: Keystone

Michelle Gisin schreibt ein Stück Schweizer Ski-Geschichte. Die Engelbergerin gewinnt in Semmering als erste Schweizerin seit fast 19 Jahren einen Weltcup-Slalom.

Zweite war Michelle Gisin nach dem ersten Lauf gewesen, nur zwei Hundertstel lag sie hinter der Amerikanerin Mikaela Shiffrin zurück. Die gute Ausgangslage schien die Innerschweizerin mehr zu beflügeln als nervös zu machen. Mit erneut zweitbester Zeit überflügelte sie die unmittelbar vor ihr gestartete, im zweiten Durchgang führende Österreicherin Katharina Liensberger um elf Hundertstel.

Als Mikaela Shiffrin mit einer guten halben Sekunde Rückstand im Ziel war und auf der Anzeigetafel für sie Rang 3 aufleuchtete, war das Grandiose perfekt und hatte die Schweiz endlich wieder eine Slalom-Siegerin im Weltcup - fast 19 Jahre nach Marlies Oester. Die Adelbodnerin hatte am 20. Januar 2002 in Berchtesgaden gewonnen.

Gisin: «Das ist verrückt»

In den ersten beiden Slaloms des Winters war Michelle Gisin Fünfte und Zweite geworden - und hatte damit angedeutet, dass die Zeit für den ganz grossen Wurf nah sein könnte. Nun war er da, der grosse Moment. Ausgerechnet in Semmering, wo sie auf den Tag genau vor acht Jahren in einem Slalom im Weltcup debütiert hatte, schlug für Michelle Gisin die historische Stunde.

«Das ist verrückt und einfach fantastisch. Mein erster Sieg genau acht Jahre nach meinem ersten Rennen. Ich kann gar nicht mehr sprechen, das heisst etwas», lacht die 27-Jährige beim Interview nach ihrem historischen Sieg. «Ich bin einfach überglücklich. Dieser Sieg geht an mein Team. Wir haben so lange für das gearbeitet.»

Erneut zu den Besten gehörte auch Wendy Holdener. Die Schwyzerin, die in Levi zweimal Vierte war, klassierte sich als Fünfte. «Heute ist es nicht Wendy, heute bin ich es. Aber bald wird es wieder Wendy sein. Wir pushen uns schon seit so vielen Jahren», lobte Gisin ihre Teamkollegin.

Als dritte Schweizerin war im Finale der besten 30 Mélanie Meillard dabei. Die Neuenburgerin belegte Platz 20.

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

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