Nach sieben Olympia- und WM-Medaillen gewann Martin Johnsrud Sundby an der WM in Seefeld über 15 km im klassischen Stil seinen ersten Titel in einem Einzelrennen. Dario Cologna verpasste eine Medaille als Sechster nur um 12 Sekunden.
Sundby setzte sich im Rennen mit Einzelstart bei frühlingshaften Temperaturen 2,9 Sekunden vor dem Russen Alexander Bessmertnych durch. Bronze sicherte sich der finnische Titelverteidiger Iivo Niskanen. Nach sieben Podestplätzen stand Sundby mit 34 Jahren erstmals als Einzelsportler zuoberst auf dem Podest eines Grossanlasses. Mit der norwegischen Staffel und im Teamsprint hatte der dreifache Sieger des Gesamt-Weltcups bereits je zweimal WM- und Olympia-Gold geholt.
Ein starkes Rennen zeigte in seiner nicht bevorzugten Stilart Dario Cologna. Mit 32 Sekunden Rückstand lief der vierfache Olympiasieger auf den 6. Platz. Auf Bronze fehlten dem 32-jährigen Münstertaler genau zwölf Sekunden. Auch Jonas Baumann darf mit seinem 14. Rang zufrieden sein.
Cologna «recht zufrieden»
Wie am Tag zuvor Nadine Fähndrich bei den 10 km der Frauen verfügten die Schweizer auf der sehr tiefen Loipe über hervorragende Ski. «Ich bin recht zufrieden», stellte Cologna fest, der im Skiathlon enttäuscht hatte. «Ich hatte gutes Material, es ist ein gutes Teamergebnis. Das ist in etwa das Resultat das ich erhofft hatte. Ich wusste, dass ein Podestplatz fast unmöglich war.» Der Auftritt gebe doch Hoffnung für den 50er am Sonntag, der in der Skating-Technik gelaufen wird. «Es war ein gleichmässiges Rennen, vielleicht mein bestes in dieser Saison.»
Jonas Baumann sprach von «Genuss pur» und musste lachen. «Es war wegen der hohen Temperaturen eine Tortur, ich habe extrem gelitten.» Aber die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern habe dafür entschädigt. Dafür machte sich sein Leistungsasthma bei diesen Temperaturen nicht bemerkbar. «Etwas enttäuscht bin ich, dass ich hinten hinaus noch so viel Zeit verlor.» Bei der letzten Zwischenzeit zwei Kilometer vor dem Ziel war Baumann sogar noch Zwölfter gewesen. Auch Ueli Schnider konnte seine Pace nicht halten und beendete den Wettkampf auf Platz 23.
Auch andere zollten den enorm kräfteraubenden Bedingungen Tribut. Der Russe Alexander Bolschunow, der bereits sein viertes Rennen an dieser WM lief, lag bei Halbzeit hinter Landsmann Bessmertnych an zweiter Stelle und fiel noch auf den 8. Platz zurück. Am besten eingeteilt hatte seinen Lauf der Routinier Sundby, der am Ende noch zulegen konnte.