Coronakrise Erpressung für die FIS? Italien will die Ski-WM erst im März 2022

SDA/lbe

25.5.2020 - 19:17

Coni-Präsident Giovanni Malago hofft, die WM in Cortina auf den März 2022 verschieben zu können.
Coni-Präsident Giovanni Malago hofft, die WM in Cortina auf den März 2022 verschieben zu können.
Source: Getty

Die alpine Ski-WM in Cortina d'Ampezzo findet womöglich ein Jahr später statt als geplant. Der entsprechende Vorstoss des italienischen Olympia-Komitees sorgt aber für Unruhe. 

Das italienische Olympische Komitee (Coni) ersuchte die FIS, die für den 8. bis 21. Februar 2021 angesetzten Titelkämpfe erst im März 2022 austragen zu dürfen. Der Weltverband seinerseits einigte sich gemäss italienischen Quellen am Montagabend darauf, dass am 1. Juli über den Antrag der Italiener entschieden wird.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die unsicheren Perspektiven einer Wiederaufnahme der Sportevents hätten das Coni dazu bewogen, die Verschiebung der Ski-WM zu beantragen, sagte Coni-Präsident Giovanni Malago am Sonntag im Gespräch mit dem TV-Sender RAI 2. «Wir finden es richtig, frühzeitig für Klarheit zu sorgen und einen neuen Termin vorzuschlagen. Wir hoffen auf das Jahr 2022», führte Malago aus.

Aufgrund der unvorhersehbaren Entwicklung der Corona-Pandemie soll die WM erst nach den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking ausgetragen werden. «Dann könnten im Februar in China die olympischen Spiele ausgetragen und im Folgemonat in Cortina um WM-Medaillen gefahren werden», schlägt Malago vor. 

Eine Erpressung für die FIS?

Eine Ski-WM und Olympische Winter-Spiele im selben Jahr? Das gab es bisher noch nie. Wie der «Blick» schreibt, habe der Vorschlag deshalb auch für Unruhe gesorgt. «Bereits mit der Absage des Weltcupfinals 2020 verlor Cortina fast zwei Millionen Franken. Nun ist die Angst vor einem noch grösseren finanziellen Debakel da. Darum versucht man nun, die FIS zu erpressen», wird ein Insider zitiert. Die FIS, wie finanziell auf eine Durchführung der Weltmeisterschaft angewiesen sein, werde so noch mehr unter Druck gesetzt.

Cortina hatte wegen der Pandemie bereits auf das Weltcup-Finale im vergangenen März und damit auf die Generalprobe für die WM 2021 verzichten müssen. Die Region Venetien, in der Cortina liegt, ist eine der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Regionen.

SDA/lbe

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