WM in Ottawa Genfer Curler an der WM in harter Konkurrenz

plh, sda

1.4.2023 - 06:01

Skip Yannick Schwaller blickt einem schwierigen WM-Turnier entgegen.
Skip Yannick Schwaller blickt einem schwierigen WM-Turnier entgegen.
Keystone

Für die Genfer Curler um Skip Yannick Schwaller beginnt am Samstag eine schwierige Mission. An der Weltmeisterschaft in Ottawa bekommen sie es mit einer erstklassigen Konkurrenz zu tun.

1.4.2023 - 06:01

Mit seiner ersten Saison in der neuen Zusammensetzung kann das Team des CC Genf schon jetzt sehr zufrieden sein. Yannick Schwaller und der baumlange Lausanner Pablo Lachat haben die vor einem Jahr zurückgetretenen Peter De Cruz und Valentin Tanner so gut ersetzt, dass das Team sein hohes Niveau beibehalten oder sogar noch steigern konnte. Davon zeugen gute Ergebnisse an den Grand-Slam-Turnieren in Nordamerika und der 2. Platz an der Europameisterschaft im November.

Für den 27-jährigen Yannick Schwaller, den Sohn von Christof Schwaller, dem Olympia-Dritten von 2002, bedeutete der Wechsel als Teamchef zur Genfer Crew einen bedeutenden Schritt in der Karriere, von dem man sich noch einiges versprechen kann. Mit den neuen Mitspielern Benoît Schwarz, Sven Michel und Pablo Lachat kann sich der Solothurner mehr ausrechnen, als er es vorher im etwas schwächeren Team Bern Zähringer konnte.

Drei Topteams

Die Konkurrenz an der Weltspitze ist bei den Männern dichter als bei den Frauen. Sie ist sogar sehr dicht. Vom Genfer Team Ähnliches zu erwarten, wie es vergangene Woche die Aarauerinnen um Skip Silvana Tirinzoni abgeliefert haben, wäre vermessen.

Im Teilnehmerfeld von Ottawa sind drei überragende und deshalb favorisierte Teams auszumachen, von denen jedes auf dem Papier stärker ist als die Crew des CC Genf. Unter diesen drei ragen die Schweden noch besonders heraus. Skip Niklas Edin, der unbestritten weltbeste, nahezu unbesiegbare Curler, strebt seinen fünften WM-Titel am Stück an, nachdem Tirinzoni bei den Frauen mit dem vierten Titel gleichgezogen hat. 2022 glückte Edin das Double WM-Titel/Olympiasieg.

Das schottische Team um Skip Bruce Mouat ist ähnlich stark einzuschätzen. Mouat gewann die letzten drei Europameisterschaften, die letzte im vergangenen November mit einem knappen Sieg im Final (5:4) gegen Schwallers Team. An jener EM spielte Niklas Edin nicht mit. Er unterzog sich einer unumgänglich gewordenen Knieoperation.

Das Team von Brad Gushue gehört als kanadischer Meister gleichsam von Amtes wegen zu den Titelanwärtern. Der 42-Jährige aus Neufundland führt den Olympiasieg 2006 und den WM-Titel 2017 im Palmarès. 2018 und vor einem Jahr verlor er die WM-Finals gegen Edin. Um mit einer Medaille heimzukehren, müssen die Schweizer mindestens einen dieser drei Favoriten hinter sich lassen. Die Anforderungen sind sehr hoch.

Das Omen

Enge familiäre Bande sind möglicherweise ein gutes Omen für das Genfer Quartett. Die Weltmeisterinnen Briar Schwaller-Hürlimann und Alina Pätz sind Lebensgefährtinnen von Yannick Schwaller beziehungsweise Sven Michel.

Wie bei den Frauen werden auch an der Männer-WM keine Punkte für die Olympia-Qualifikation verteilt. Die zehn Quotenplätze für die Winterspiele 2026 in Mailand werden erst an den WM-Turnieren 2024 und 2025 vergeben. Da es überdies an Weltmeisterschaften keine Absteiger gibt, können die Schweizer unbefangen und ohne Druck spielen.

plh, sda