Loïc Meillard zählt in der WM-Kombination in Cortina d'Ampezzo zu den Medaillenkandidaten. Als Favorit gilt der Franzose Alexis Pinturault. Der Super G startet um 11.15 Uhr, die Entscheidung im Slalom folgt ab 15.20 Uhr.
Ihr Ende schien nach den letzten Grossanlässen besiegelt. Der Abgesang war nicht zu überhören. Die Kombination war so gut wie abgeschafft. Die Wettkampf-Form war nicht mehr zeitgemäss. Sie entsprach nicht mehr der Moderne des Skirennsports mit seiner Tendenz zur Konzentration auf die technischen oder die Speed-Disziplinen. In Zeiten, in denen das Format Parallelrennen immer mehr Gewicht erhielt, war im dichtgedrängten Kalender kein Platz mehr für die Kombination.
Doch die Kombination ist immer noch da. Der Schritt zur Abschaffung war für die Herren des Internationalen Skiverbandes FIS dann doch zu radikal. Unmittelbar nach der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Are stiess das Council der FIS den Entscheid wieder um. Die Kombination hatte zumindest auf Zusehen hin wieder eine Zukunft.
Die zusätzliche Chance für Meillard
Wie der FIS-Präsident Gian Franco Kasper und Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbandes, gehören auf Seite der Athleten auch Luca Aerni und Loïc Meillard zu den Befürwortern der Kehrtwende im FIS-Gremium. Aerni hat in der Kombination mit dem vor vier Jahren in St. Moritz gewonnenen WM-Titel seinen bisher grössten Erfolg gefeiert.
Meillard, einer der Vielstarter an der aktuellen Weltmeisterschaft, erhält dank der Kombination eine zusätzliche Chance auf einen Medaillengewinn. Der Neuenburger hat sich im Weltcup zuletzt nicht nur den Podestplätzen im Slalom mehrfach angenähert. Der Neuenburger hat auch mit starken Leistungen und zwei Klassierungen in den ersten zehn im Super-G aufhorchen lassen. Neben Meillard und Aerni vertreten am Montag Gino Caviezel und Justin Murisier die Schweizer Farben.
Pinturault: 10 von 18 Rennen gewonnen
Auf ähnlichem Niveau wie Meillard im Super-G und im Slalom bewegt sich Alexis Pinturault, der als erster Anwärter auf Kombinations-Gold gehandelt wird. Die Vergleiche in den beiden Disziplinen müssen zur Einschätzung der Ausgangslage reichen, denn Kombinations-Wettkämpfe gibt es im aktuellen, von der Corona-Pandemie mitbestimmten Weltcup-Kalender keine.
Doch Titelverteidiger Pinturault ist seit vielen Jahren der Beste und Beständigste in dieser nur noch spärlich ausgetragenen Disziplin. Von 18 Wettkämpfen in den vergangenen acht Jahren hat der Leader im Gesamtweltcup zehn gewonnen.