Wendy Holdener blickt im blue-Talk nochmal auf eine harzige letzte Saison zurück und spricht dabei auch über ihre Leidensfähigkeit und ihren neuen Freund.
Wendy Holdener scheint vom Verletzungspech regelrecht verfolgt zu werden. Schon letzte Saison konnte die Schwyzerin nicht von Beginn weg in den Weltcup starten, diese Saison ist es nicht anders.
Die zweifache Kombinations-Weltmeisterin stürzte am Montag von einem Trainingsgerät auf beide Hände. Die sofortigen umfangreichen radiologischen Abklärungen in der Klinik Hirslanden ergaben an beiden Händen Frakturen der Kahnbeinknochen, die glücklicherweise nicht operiert werden müssen. Trotzdem ist Skifahren voraussichtlich erst in einem Monat wieder möglich. Ob sie bereits in den zwei Weltcup-Slaloms am zweitletzten November-Wochenende in Levi in Finnland wieder starten kann, werden die Röntgenkontrollen während des Rehabilitationsprozesses zeigen.
«Alles hat viel Energie gekostet»
Mit blue sprach Holdener schon vor ihrem Sturz nochmal über die vergangene Saison, welche für ihre Verhältnisse etwas harzig verlief. Am Ende resultierten drei Podestplätze und ein Top-10-Ergebnis im Gesamt-Weltcup. Solide, doch von der 28-Jährigen ist man sich mehr gewohnt. «Es war eine sehr schwierige Saison. Erst kam ich von einer Verletzung ohne Training zurück, dann hat auch die Trainer-Situation nicht wirklich funktioniert. Das alles hat sehr viel Energie gekostet», so Holdener rückblickend.
Dennoch nimmt Holdener auch Positives mit: «Glücklicherweise hatte ich ja immerhin im Slalom noch einige gute Resultate und das trotz meiner Corona-Erkrankung.» Insofern ist Holdener auch überzeugt, dass alle, die vom Skisport Ahnung haben, die Resultate entsprechend einordnen können.
Hart im Nehmen
Das positive Denken hilft Wendy Holdener in schwierigeren Zeiten. Dass sie hart im Nehmen ist, braucht sie keinem mehr zu beweisen. Ski-Fans wissen nur zu gut, wie gewissenhaft und diszipliniert Holdener stets am Werk ist. Schlimm wird es für sie erst, wenn zur Müdigkeit auch noch Stress hinzu kommt. Oder: «Wenn ich an einem Morgen erst eine Stunde auf dem Rad sitze, dann noch ein Rumpftraining und eine Intervall-Einheit folgt, dann kann man mich rauchen.»
Doch damit hat sie gelernt umzugehen. Wenn die Beine noch einige Tage brennen, ist das der ganz normale Alltag. «Das ist eigentlich auch gar nicht anders, als bei jedem Hobby-Sportler, nur dass ich vielleicht etwas mehr einstecken kann.»
Ein Sorry an die Männerwelt
Immerhin bekommt Wendy Holdener für sportliche Rückschläge seit diesem Jahr zusätzliche Unterstützung durch ihren neuen Freund, den sie durch Joana Hählen kennengelernt hat. Den Rennkalender hat sie ihm bereits mitgeteilt, allerdings ist aufgrund der Covid-Situation noch fraglich, bei welchen Rennen er überhaupt mitreisen kann.
Auf die Frage, ob sie wisse, wie viele Männerherzen sie dadurch gebrochen habe, meint sie nur verlegen: «Für alle Betroffenen tut mir das leid.»
Warum nicht nur ihr Freund, sondern die ganze Familie sehr wichtig ist für Wendy Holdener, welche Bedeutung die richtige Ernährung in ihrem Alltag einnimmt und wie sich die Konkurrenz in den technischen Disziplinen verändert hat, erfährst du im gesamten Talk mit Wendy Holdener.