Gut-Behrami trotzt ihren Beschwerden «Normalerweise rege ich mich über die vier Zehntel auf»

lbe

24.1.2023

Federica Brignone und Lara Gut-Behrami freuen sich über ihren Podestplatz in Kronplatz.
Federica Brignone und Lara Gut-Behrami freuen sich über ihren Podestplatz in Kronplatz.
Bild: Keystone

Lara Gut-Behrami beweist im Riesenslalom in Kronplatz ihre Klasse und muss sich nur Mikaela Shiffrin beugen. Für einmal ärgert sich die Tessinerin aber nicht sonderlich über den eingefangenen Rückstand.

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Vor den Rennen in Kronplatz zieht Lara Gut-Behrami sogar in Erwägung, auf einen Start in den Riesenslaloms zu verzichten. «Es war ein langer Monat. Ich bin am Kämpfen mit der Energie und spüre seit Cortina auch mein Knie», erklärt die Tessinerin ihre anfänglichen Bedenken im Interview mit SRF. «Ich muss mich bei meinem Physio und dem Konditionstrainer bedanken. Sie haben mir mega geholfen. Ohne sie wäre ich heute sehr wahrscheinlich gar nicht gestartet.»

Entsprechend verhalten startet die Nummer 3 im 1. Lauf ins Rennen. «Ich fühlte ich mich heute nicht so sicher. Wenn mir die Sicherheit auf den Ski fehlt, ist es kompliziert», sagt Gut-Behrami.

Nach wenigen Toren allerdings ändert sich die Gefühlslage: «Ich habe gemerkt, dass es geht und ich nichts spüre. Dann habe ich mich gesteigert. Das Glück im Unglück ist, dass ich das Knie freikriege, wenn ich gut über dem Ski stehe. Das Knie tut mir während der Fahrt nicht weh.»

«Komische Umstände» im Kopf

Nach dem wackligen Start fährt Gut-Behrami der Konkurrenz – mit Ausnahme der grossen Siegerin Mikaela Shiffrin – förmlich davon. Die Drittplatzierte Federica Brignone büsst fast eine Sekunde ein auf die Schweizerin. «Es ist Motzen auf ganz hohem Niveau», weiss Gut-Behrami. «Ich bin glücklich, ich habe fast nie Beschwerden. Ich bewundere auch die Athleten, die trotz Schmerzen Leistung bringen können.»

So überwiegt an diesem Tag zweifellos die Freude über den zweiten Platz. «Normalerweise rege ich mich auf über die 40 Zehntel, die mir zum Sieg fehlten. Aber heute bin ich zufrieden, dass ich mit den komischen Umständen im Kopf zwei solide Fahrten zeigen konnte», so Gut-Behrami.

Für den zweiten Riesenslalom am Mittwoch sagt sie Rekordsiegerin Shiffrin aber schon mal den Kampf an: «Ich hoffe, dass ich morgen noch einen drauflegen kann.»