Interview mit WendyHoldener: «Erfolge sind schön, aber nie selbstverständlich»
sda
4.3.2018 - 16:48
Wendy Holdener sichert sich in Crans-Montana zum zweiten Mal nach 2016 die kleine Kristallkugel in der Kombination.
Den Disziplinensieg brachte Kombi-Weltmeisterin Wendy Holdener trotz verpasstem Podestplatz im Wallis souverän nach Hause. Viel länger als ihre zwei Fahrten auf der anspruchsvollen Piste Mont Lachaux in Crans-Montana dauerte danach am Sonntag Holdeners Interview-Marathon im Zielraum.
Wendy Holdener, wie konnten Sie den Schwung von Olympia, wo Sie mit Team-Gold, Slalom-Silber und Kombi-Bronze einen ganzen Medaillensatz gewannen, zu den Heimrennen in Crans-Montana mitnehmen?
Wendy Holdener: Gleich so weitermachen zu können, ist natürlich extrem schön. Einerseits gelang es mir, Energie von Südkorea mitzunehmen, andrerseits konnte ich bei der kurzen Pause daheim noch welche tanken. Auch war mir schon vor Olympia klar, dass ein Empfang zuhause für mich nicht infrage kommt. Schliesslich gab und gibt es noch einige Ziele für mich bis zum Saisonende.
Ein Ziel, das wohl grösste, haben Sie nun erreicht. Welchen Stellenwert hat diese kleine Kristallkugel für Sie?
Ich wusste, dass ich diese gewinnen kann. Nach dem guten Super-G sowieso. Mir war klar, dass ich nicht den perfekten Lauf brauche, um weit vorne zu sein. Und zu viel riskieren wollte ich schon gar nicht. Wenn ich ausscheide, dann ist nämlich alles verloren.
Deshalb also dieser eher verhaltene Slalom-Lauf?
Ich tat mich nicht leicht und fuhr wirklich nicht gut. Das war so eine Situation, aus welcher ich für die Zukunft noch dazulernen kann. Doch zum Glück habe ich die Kugel nach Hause gebracht. Erfolge sind immer schön, aber eben auch nie selbstverständlich.
Diese Woche stehen zwei technische Rennen in Ofterschwang an, die sie beide bestreiten werden. Danach folgt nur noch das Weltcup-Finale. Ist es für Sie vorstellbar, da in allen vier Disziplinen anzutreten?
Theoretisch schon, aber praktisch nicht. Fünf Rennen an fünf Tagen mit zuvor zwei Tagen Abfahrtstraining – das geht kräftemässig nicht.
Was setzen Sie sich noch für Ziele in dieser Saison?
Dass ich in die Gesamtwertung wie den Slalom-Weltcup in den Top 3 beende.