Grosse Ziele Holdener-Trainer: «Wendy kann Shiffrin im Slalom angreifen»

jar

4.5.2020

Fährt Wendy Holdener in der nächsten Saison um die Slalom-Kugel?
Fährt Wendy Holdener in der nächsten Saison um die Slalom-Kugel?
Bild: Keystone

Wendy Holdener hat mit Klaus Mayrhofer einen neuen Trainer. Der Österreicher hat mit der Schweizerin viel vor und glaubt, dass Holdener sogar Weltcup-Dominatorin Shiffrin übertrumpfen kann.

«Klaus ist ein super Typ. Ich habe ein sehr gutes Bauchgefühl», sagt Wendy Holdener, als Mitte April bekannt wird, dass sie ab sofort von Mayrhofer gecoacht wird. Die Schwyzerin erhofft sich, durch die Unterstützung des 47-Jährigen endlich den ersten Slalom-Sieg einfahren zu können.

Ein Sieg im Slalom – das scheint dem Österreicher längst nicht zu genügen. Mayrhofer geht im «Blick» in die Offensive und sagt: «Unser Ziel muss es sein, um die Slalom-Kugel mitzufahren. Ich bin überzeugt, dass Wendy sie gewinnen kann.»

Eine gewagte Aussage. Zumal der Slalom seit Jahren von Mikaela Shiffrin dominiert wird. In den letzten acht Jahren konnte die US-Amerikanerin in der Disziplinenwertung nicht weniger als sechsmal triumphieren. Wäre sie 2013 nicht von einer schweren Verletzung gestoppt worden und hätte sie der unerwartete Tod ihres Vaters im letzten Winter nicht zu einer Pause gezwungen, hätte Shiffrin womöglich auch in diesen beiden Saisons im Slalom triumphiert.



Nichtsdestotrotz behauptet Mayrhofer: «Wendy hat die Möglichkeit, Shiffrin im Slalom anzugreifen.» Was den Österreicher so sicher macht, ist offenbar Holdeners grosser Ehrgeiz und Hunger nach Erfolgen. «Es gefällt mir, mit Leuten zu arbeiten, die bereit sind, den harten Weg zu gehen», sagte der Coach bereits vor ein paar Wochen. 

«Es ist gut, sich Ziele zu setzen»

Ausserdem hat Holdener mit ihren 24 Weltcup-Podestplätzen bereits bewiesen, dass sie bereit ist für den Kampf um die Kristallkugeln – zwei davon konnte sie in der Kombination schon gewinnen (2016, 2018). «Es geht bei Wendy darum, Siege einzufahren. Da entsteht natürlich Druck. Es ist gut, sich Ziele zu setzen und zu siegen. Das ist das Ziel eines jeden Athleten, auch für Wendy», so Mayrhofer. Mit der 26-Jährigen wolle er «an skitechnischen Feinheiten» arbeiten.

An Trainings im Schnee ist aktuell natürlich nicht zu denken. Dennoch tauschen sich die beiden bereits oft über Skype aus. Mayrhofer: «Wir analysieren Fahrten der letzten Jahre, um zu sehen, woran wir arbeiten müssen. Technik, Material, Fitness – alles ist wichtig. Entscheidend ist schlussendlich aber die mentale Stärke.» Und dazu gehört natürlich auch eine grosse Portion Selbstvertrauen, die der Trainer seiner Schülerin nun einzuhauen versucht.

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