Im fünften Rennen nach ihrem Kreuzbandriss kehrte Lara Gut auf das Podest zurück. Die Tessinerin wurde im Super-G von Lake Louise Zweite hinter Tina Weirather. Hinterher geht sie in die Offensive.
Elf Hundertstel fehlten Lara Gut nach den beiden mittelmässigen Abfahrten der beiden Vortage (9. und 15. Platz) zum vierten Super-G-Triumph in Lake Louise und dem 12. Weltcupsieg in ihrer Lieblingsdisziplin. Damit rundete die 26-Jährige die drei Renntage in den kanadischen Rocky Mountains mit dem erhofften Erfolgserlebnis ab, während der Liechtensteinerin Weirather ein formidabler Start in den Speedwinter glückte. Nach Platz 2 am Freitag und Platz 5 am Samstag feierte die 28-jährige Liechtensteinerin ihren achten Weltcupsieg - den siebten im Super-G. Dritte wurde die Österreicherin Nicole Schmidhofer.
Im Gegensatz zu 2013 und 2016, als Gut Weirather in Kanada auf den 2. Platz verwies, hatte die Tessinerin in diesem Duell diesmal das Nachsehen - ein Nachsehen, mit dem sie gut leben konnte: "Der 2. Platz liefert mir die Bestätigung, dass ich wieder ganz vorne mitfahren kann." Gut will wieder angreifen. Knapp neun Monate nach dem Kreuzbandriss sagte sie: "Die Zeit des Geduldig-Seins ist vorbei. Schnell bin ich, wenn ich direkt fahre und die Wege kurz halte. Rund fahren funktioniert bei mir nicht." Sie habe gewusst, dass ihre Chancen im Super-G die grössten seien, so Gut weiter. "Die Disziplin hilft mir auch am meisten, das Gefühl wiederzufinden."
Sechs Schweizerinnen unter den ersten 20
Jasmine Flury (7.), Corinne Suter (10.), Michelle Gisin (14.), Joana Hählen (16.) und Priska Nufer (19.) sorgten für ein gutes Teamergebnis, nachdem die Swiss-Ski-Fahrerinnen in den Abfahrten mit Ausnahme von Gisin (3. und 8.) und Hählen am Samstag (11.) unter den eigenen Erwartungen geblieben waren.
Die 24-jährige Bündnerin Flury, die zum ersten Mal in mit einer tiefen Nummer (2) startete, knüpfte ans letzte Frühjahr an und fuhr zum vierten Mal im Kalenderjahr 2017 in die Top 10 - obwohl sie Luft nach oben sah. "Hauptsächlich bin ich mit dem Rang zufrieden", resümierte sie. In einigen Passagen sei mehr möglich gewesen. Ähnliches galt für Corinne Suter. Die Schwyzerin war zunächst wütend über ihre Fahrt.
Mikaela Shiffrin, Dritte am Freitag und Siegerin am Samstag, war auch im Super-G schnell. Als Fünfte verpasste die 22-jährige Slalom-Dominatorin ihren ersten Podestplatz in dieser Disziplin aber um etwas mehr als eine halbe Sekunde.
Vonns Wochenende zum Vergessen
Lindsey Vonn erlebte an ihrer bevorzugten Destination dagegen ein Wochenende zum Vergessen. Anstatt ihren 18 Siegen in Lake Louise weitere Pokale hinzuzufügen, standen für die 33-jährige Amerikanerin zwei Ausfälle und ein 14. Platz zu Buche. Nach dem schweren Sturz in der ersten Abfahrt vom Freitag kam Vonn im Super-G erneut in einer Rechtskurve zu Fall. Wenigstens endete der Sturz diesmal nicht in den Fangnetzen.
"Ich fühle mich ganz schlecht", befand Vonn hinterher. Sie bezog die Worte aber vor allem auf die Ergebnisse. Zu ihrem körperlichen Zustand gab sie Entwarnung: "Mein Knie ist geschwollen. Der Sturz am Freitag war brutal, aber im Grossen und Ganzen geht es mehr gut. Mein Fokus liegt auf den Olympischen Spielen, und diesbezüglich gibt es kein Grund zur Sorge." Nach einigen Tagen Schonung sei sie am nächsten Wochenende wieder bereit, so Vonn weiter.
Vom 8. bis 10. Dezember gastiert der Frauen-Weltcup in St. Moritz. Zwei Super-G und eine Kombination stehen auf dem Programm - ein Programm, auf das sich Lara Gut speziell freut.
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