Ingvild Flugstad Östberg ist der erstmalige Triumph an der Tour der Ski kaum mehr zu nehmen. Im Massenstart-Rennen über 10 km klassisch demonstriert sie ihren formidablen Formstand und siegt.
Hatte Östberg im vergangenen Jahr den Tour-Sieg in der vorletzten Etappe noch aus den Händen gegeben, gab sie sich in diesem Jahr in der ersten Etappe in Val di Fiemme keine Blösse. Von Beginn weg schlug die Tour-Leaderin eine hohe Pace an und wies damit eine Konkurrentin nach der anderen in die Schranken. In der Overall-Wertung baute sie ihren Vorsprung auf die Zweitplatzierte Russin Natalia Neprjajewa auf 53 Sekunden aus, Vorjahressiegerin Heidi Weng liegt vor dem Aufstieg auf die Alpe Cermis gar fast 5 Minuten zurück.
Von Siebenthal am Ende abgehängt
Den Zwischensprint bei der 6-km-Marke, bei dem sich Östberg vor der Russin Neprjajewa die 15 Bonussekunden sicherte, nutzte die Norwegerin zum entscheidenden Angriff auf dem Weg zu ihrem 14. Weltcup-Sieg. Neprjajewa, deren Teamkollegin Anastasia Sedowa und die Finnin Krista Pärmäkoski vermochten als einzige Athletinnen einigermassen mit Östbergs Tempovorgabe mitzuhalten - die drei kamen mit rund 10 Sekunden Rückstand im Ziel an. Weng oder die als Mitfavoritin gehandelte Amerikanerin Jessica Diggins verloren beide über eine Minute.
Die Schweizerin Nathalie von Siebenthal konnte sich rund 3 Kilometer in der Spitzengruppe halten. Bis ins Ziel verlor die Berner Oberländerin auf die entfesselte Östberg allerdings 2:21 Minuten. Im Gesamtklassement verbleibt Von Siebenthal vor dem Aufstieg auf die Alpe Cermis im 20. Zwischenrang – profitiert dabei allerdings auch davon, dass einige vor ihr klassierten Läuferinnen gar nicht ins Val di Fiemme gereist sind.