Am Wochenende startet der alpine Ski-Weltcup in die neue Saison. Nach dem Triumph im letzten Winter will die Schweizer Equipe den Sieg im Nationenweltcup verteidigen. Die Österreicher brennen aber auf Revanche.
Nach 30 Jahren konnte Österreich in der letzten Saison endlich wieder einmal als beste Ski-Nation abgelöst werden. Sowohl die Schweizer Frauen als auch die Männer glänzten mit Topleistungen und verdienten sich den Triumph im Nationenranking.
Als beste Skifahrer dürften sich die Schweizer so schnell aber nicht wieder bezeichnen, meint Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbandes. «Meiner Meinung nach ist es etwas voreilig, wenn sich die Schweiz jetzt schon als Ski-Nation Nummer 1 bezeichnet. Bis vor der letzten Saison haben wir Österreicher den Nationencup 30 Mal in Serie gewonnen», erinnert Schröcksnadel gegenüber «Blick».
Im letzten Winter hätten den Österreichern einige Leistungsträger wegen Verletzungen gefehlt, erklärt der ÖSV-Boss. Bereits als Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann im Februar sagte, dass der Triumph im Nationencup den Schweizern einen Boost verleihen und sie den Ski-Zirkus in den nächsten Jahren dominieren könnten, meinte Schröcksnadel: «Das ist doch Schwachsinn. Ich will keine Ausreden suchen, aber unser Potenzial liegt im Krankenhaus.»
Österreicher «breiter und besser aufgestellt als im Vorjahr»
Ausserdem habe die Saison ja wegen der Coronapandemie nicht einmal ganz zu Ende gefahren werden können, betont der Österreicher. Und macht den Schweizern eine Kampfansage: «Jetzt sind wir wieder in voller Stärke da. Deshalb werden die Schweizer ihren Nummer-1-Status nun erst einmal bestätigen müssen.»
Der 79-Jährige sieht sein Team im kommenden Winter wieder an der Spitze, auch wenn er nicht glaubt, dass ein Österreicher der nächste Gewinner des Gesamtweltcups sein wird. «Aber als Mannschaft sind wir jetzt auf jeden Fall wieder breiter und besser aufgestellt als im Vorjahr.»
Seiner Ankündigung, als ÖSV-Präsident abzutreten, sobald die Schweiz den Nationencup gewinnt, ist Schröcksnadel nach der letzten Saison nicht nachgekommen. «Weil aufgrund von Corona so vieles nach hinten verschoben wurde, werde ich nun aufgrund dieser aussergewöhnlichen Situation doch noch etwas länger gebraucht», erklärt Schröcksnadel. «Aber egal, wie der Kampf um den Nationencup diesmal ausgehen wird – das wird in jedem Fall mein letzter Winter als Präsident.»