Alexia Paganini verteidigt an den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Graz in der Kür den 4. Platz erfolgreich. Damit erreicht sie das Maximum.
Als die 18-jährige Paganini ihre Punktzahl in der Kür erfuhr, war sie sehr bewegt. Sie war gemäss eigener Aussage noch nie so gut auf einen Wettkampf vorbereitet und bestätigte dies eindrücklich. Nach dem Kurzprogramm gelang der Tochter eines Bündners auch im zweiten Wettkampfteil eine persönliche Bestleistung. Das Total steigerte Paganini um 10,38 auf 192,88 Punkte. Damit distanzierte sie die fünftklassierte Finnin Emmi Peltonen, die Tochter von LHC-Trainer Ville Peltonen, um 11,09 Punkte. An ihren ersten beiden Europameisterschaften hatte sie die Ränge 7 und 6 belegt, wobei sie vor einem Jahr nach dem Kurzprogramm Dritte war.
Trotz den starken Auftritten hat Paganini, deren Vorbild die frühere amerikanische Topläuferin Michelle Kwan ist, noch Potenzial nach oben, stürzte sie doch beim zweiten Sprungelement, einem Dreifach-Lutz. Sie liess sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und zeigte in der Folge keine Schwäche mehr. Nach dem letzten Sprung, einem Doppel-Axel, war ihr die Erleichterung anzusehen. Neben fünf sauberen Dreifachen unterstrich sie in der Steiermark die gemachten Fortschritte im künstlerischen Bereich.
«Ich habe das ganze Jahr über so hart gearbeitet und wollte das unbedingt zeigen», sagte Paganini. «Die Kür war nicht perfekt, aber ich bin glücklich damit.» Sie freute sich insbesondere darüber, dass sie sich nach dem Fehler auffangen konnte. «Das ist ein grosser Schritt vorwärts für mich.» Trainer Igor Krokavec traut ihr in zwei Jahren an den Olympischen Spielen in Peking den Sprung in die Top Ten zu.
Russinnen ausser Reichweite
Gegen die russische Läuferinnen war Paganini wie erwartet chancenlos. Auf die Bronzemedaillengewinnerin, die 15-jährige Alexandra Trussowa (225,34), verlor sie 32,46 Punkte. Gold sicherte sich die 16-jährige Alena Kostornaja (240,81) vor der 15-jährigen Anna Schtscherbakowa (237,76). Das Top-Trio nahm zum ersten Mal überhaupt an internationalen Meisterschaften bei den Erwachsenen teil.
Paganini war sich bewusst, dass die Russinnen ausser Reichweite liegen. Sie habe das bestmögliche Resultat erreicht, sagte die in den USA lebende Athletin. Dass sie die gleiche Kür wie in der vergangenen Saison lief, begründete sie damit, dass beim ursprünglich geplanten Tango die Choreografie zu schwierig gewesen sei. «Es war eine Herausforderung, die mir aber für die Entwicklung als Läuferin geholfen hat», so Paganini.
Kostornaja hätte mit ihrer Punktzahl bei den Männern den 5. Platz belegt. Dabei kam auch sie nicht fehlerfrei durch – sie stürzte wie Paganini beim Dreifach-Lutz. Schtscherbakowa und Trussowa stürzten ebenfalls, letztere gar zweimal. Schtscherbakowa stand zu Beginn des Programms die Kombination Vierfach-Lutz/Dreifach-Toeloop, Trussowa zeigte eine einwandfreie Kombination Vierfach-Toeloop/Dreifach-Toeloop.
Yasmine Kimiko Yamada, die zweite Schweizerin, verbesserte sich in der Kür, die sie als 15. beendete, um fünf Positionen in den 19. Schlussrang. Und dies, obwohl die 22-jährige Zürcherin einige Schwächen offenbarte. Mit der Gesamtpunktzahl von 152,62 blieb sie deutlich unter ihrer Bestmarke (164,68).