Der Rennkalender für die neue Ski-Saison passt Alexis Pinturault nicht. Der Franzose sieht die Techniker im Vergleich zu den Speed-Fahrern nun klar im Hintertreffen.
Im Ski-Zirkus ist der Rennkalender ein heisses Eisen. Lange hatte die Speed-Fraktion Grund, sich zu beklagen. Denn im Kampf um den Gesamtweltcup wurden die Speed-Fahrer*innen gegenüber den Techniker*innen benachteiligt. Bei den Männern standen etwa vor zwei Jahren 22 Technik- 13 Speed-Rennen gegenüber. Dazu ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Speedrennen aufgrund Wetterkapriolen nicht durchgeführt werden können.
Dieses Verhältnis hat nun drastisch gekehrt. «Man muss nur auf den Kalender schauen», resümiert Pinturault. In der Tat stehen im kommenden Winter bei den Herren 31-Speed-Rennen lediglich 27 technischen Wettbewerben gegenüber. Der 31-Jährige hat deshalb den Kampf um den Gesamtweltcup jetzt schon aufgegeben. «Das sind 400 Punkte Unterschied am Anfang, das ist nicht ausgewogen», kritisiert der Franzose gegenüber «Le Dauphiné Libéré», der 2021 den Gesamtweltcup gewann, aber in der abgelaufenen Saison nur den 10. Platz belegte.
Für den angepassten FIS-Kalender wird der Routinier, der lange das Etikett des ewigen Verlierers anhing, sein gewohntes Programm nicht auf den Kopf stellen. «Ich werde nicht mehr Rennen im Speedbereich fahren, nur um mehr Punkte zu erzielen», hält er fest.
Im Vorjahr lag Pinturault am Schluss 1036 Punkte hinter Sieger Marco Odermatt zurück. Die Chancen, um den Schweizer in der neuen Saison mehr zu bedrängen, sind realistischerweise zukünftig für ihn also per se klein.
Der ehrgeizige Athlet, der sein Leben von klein auf dem Erfolg untergeordnet hat, will aber wieder in seinen Disziplinen zuoberst auf dem Treppchen stehen. «Das Gewinnen fehlt mir. Es ist nie einfach zu siegen. Das ist das Ziel für die nächste Saison. Selbst einmal wäre schön», meint der 34-fache Weltcupsieger.
