Auf souveräne Weise stossen die Schweizer Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni in den Final der Europameisterschaften in Tallinn vor.
Die Curlerinnen des CC Aarau setzten sich im Halbfinal gegen die von Daniela Jentsch angeführten Deutschen 6:4 durch. Sie übernahmen mit einer 3:0-Führung nach drei Ends früh die Kontrolle und gaben diese nicht mehr ab. Im 10. End mussten die Deutschen aufgeben.
Im Final vom Samstagvormittag um 9 Uhr Schweizer Zeit bekommen es Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz mit dem weltbesten Frauenteam zu tun, mit den Schwedinnen um Skip Anna Hasselborg. Die Crew von Skip Anna Hasselborg aus Sundbyberg bei Stockholm triumphierte letzte Saison an den Olympischen Spielen in Südkorea und erreichte den Final der WM in Kanada. Die Schwedinnen führen auch die Team-Weltrangliste an.
Ihren Halbfinal in Tallinn gewannen die Schwedinnen mit 7:4 gegen Russland ebenfalls souverän. Sie begannen mit einem Viererhaus im 2. End.
Die Schweizerinnen haben in Estland nunmehr zehn von zehn Spielen für sich entschieden. In der Geschichte des Schweizer Curlings ist dies nur – vor 40 Jahren – dem Männerteam von Lausanne Riviera um Skip Jürg Tanner geglückt. Silvana Tirinzoni persönlich beendet in dieser Woche ihren Makel. Noch nie hatte die 39-jährige Zürcherin eine Medaille an einer grossen Meisterschaft der Elite gewonnen. Erfolgreich war sie dagegen als Juniorin gewesen: Sie wurde 1999 im schwedische Östersund Weltmeisterin.
Die Aarauerinnen könnten dem Schweizer Frauencurling den dritten EM-Titel in den letzten elf Jahren sichern. Das Davoser Quartett um Skip Mirjam Ott triumphierte 2008 im schwedischen Örnsköldsvik, das Flimser Team um Skip Binia Feltscher 2014 in Champéry.