Ski-WM in Are Shiffrin kontert Kritik von Vonn: «Es wäre wirklich respektlos ...»

jar

11.2.2019

Mikaela Shiffrin verzichtete an der WM auf die Kombination und die Abfahrt.
Mikaela Shiffrin verzichtete an der WM auf die Kombination und die Abfahrt.
Bild: Keystone

Weltcup-Dominatorin Mikaela Shiffrin verzichtete bei der WM nicht nur auf die Kombination, sondern auch auf die Abfahrt. Obwohl die US-Amerikanerin in beiden Disziplinen zu den Favoritinnen gehört hätte. Dafür erntete Shiffrin auch von Landsfrau Lindsey Vonn Kritik, die sie nun kontert.

In der Kombination jubelte am Freitag Wendy Holdener über Gold, am Sonntag war es in der Abfahrt Ilka Stuhec, die auf dem Podest zuoberst stand. Chancen auf den WM-Titel hätte in beiden Disziplinen auch Mikaela Shiffrin gehabt. Doch die 23-Jährige verzichtete sowohl in der Kombi, als auch in der Abfahrt auf einen Start. 

Dafür erntete Shiffrin Kritik – unter anderem auch von Lindsey Vonn. «Sie hätte in jeder einzelnen Disziplin eine Medaille gewinnen können», sagte die 34-Jährige, die in der Abfahrt mit Bronze ihre erfolgreiche Karriere beendete.

In einem ausführlichen Instagram-Post hat Shiffrin, die am Donnerstag im Riesenslalom und am Samstag im Slalom zwei WM-Goldmedaillen im Visier hat, auf die Kritik reagiert. Sie fühle sich von Vonns Worten zwar geschmeichelt, aber «so etwas wie einen leichten Sieg gibt es nicht», so die Super-G-Weltmeisterin. «Es ist klar, dass viele meinen Weg nicht verstehen, aber das ist komplett in Ordnung für mich, denn ich bin ICH und niemand anderer.»

Im Super-G holte Shiffrin WM-Gold. Gewinnt die US-Amerikanerin auch im Slalom und Riesenslalom?
Im Super-G holte Shiffrin WM-Gold. Gewinnt die US-Amerikanerin auch im Slalom und Riesenslalom?
Bild: Keystone

Niemand könne dies besser verstehen als sie, die alleine in dieser Saison in allen fünf Disziplinen schon gewinnen konnte, fährt Shiffrin fort: «Jede, die an den Start geht, hat Gold im Visier. Wenn also jemand denkt, ich könnte herkommen und mit vier oder fünf Medaillen davontanzen, wäre das eine wilde Fehleinschätzung und wirklich respektlos den anderen talentierten Athletinnen gegenüber.»

«Ich habe noch nichts in der Tasche»

Shiffrin macht klar, dass sie sich auf ihre beiden «Haupt-Disziplinen» Slalom und Riesenslalom konzentrieren will. «Ich habe weder die Slalom- und Riesenslalom-Kristallkugel, noch WM-Medaillen in diesen Disziplinen in der Tasche. Die anderen Mädchen sind konkurrenzfähig und jedes einzelne Rennen ist ein Kampf.»

Sehr bescheiden von der Weltcup-Dominatorin, die das Gesamt-Klassement mit mehr als 600 Punkten Vorsprung anführt. «Die Leute sehen von aussen die Rekorde und Statistiken. Aber diese Zahlen nehmen dem Sport den menschlichen Aspekt und das, was jeder Athlet zu erreichen versucht», schreibt sie.

In ihrem jungen Alter hat Shiffrin schon 53 Weltcup-Rennen gewonnen. Dass sie die Rekord-Marke von Ingemar Stenmark, der 86 Mal siegte, schlagen wird, steht bei den Experten ausser Frage. Von Rekorden will Shiffrin aber noch lange nichts wissen. «Es war nie mein Ziel, den Rekord von Weltcup-Siegen oder WM-Medaillen zu brechen. Mein Ziel ist es, jedes Mal, wenn ich an den Start gehe, die Chance auf den Sieg zu haben», schreibt sie. «Mit meinen 23 Jahren bin ich noch immer dabei, mein volles Potenzial und meine Grenzen zu suchen. Ich habe definitiv gelernt, dass ich mir meine Erwartungen und Ziele nicht von Überheblichkeit diktieren lasse.»

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

I have to say, I’m flattered by some recent comments by Bode and Lindsey saying that they think I would have been a contender in 5 events this World Champs. However, as the one who has been trying to race in every discipline this season, and who has won in 5 disciplines this season alone, I can tell you that not a single one of those wins was “easy”. There is no such thing as an easy win. From the outside, people see the records and stats. As I have said, those numbers dehumanize the sport and what every athlete is trying to achieve. What I see is an enormous mixture of work, training, joy, heartache, motivation, laughs, stress, sleepless nights, triumph, pain, doubt, certainty, more doubt, more work, more training, surprises, delayed flights, canceled flights, lost luggage, long drives through the night, expense, more work, adventure, and some races mixed in there. I don’t have the Slalom and GS season titles in the bag, and I don’t have the Slalom or GS World Champs medals in the bag either. The girls are competitive and it’s a fight, every single race. Everyone has their sights set on gold, so to think that I could come in and waltz away with 4 or 5 medals would be a wild miscalculation and honestly disrespectful to the talent and ability of the other athletes, and how much work they have also put into their skiing. At 23, I’m still understanding my full potential as well as my limitations. But I have definitely learned not to let hubris dictate my expectations and goals. My goal has never been to break records for most WC wins, points or most medals at World Champs. My goal is to be a true contender every time I step into the start, and to have the kind of longevity in my career that will allow me to look back when all is said and done and say that – for a vast majority of the duration of my career – I was able to compete and fight for that top step rather than being sidelined by getting burnt out or injured from pushing beyond my capacity. It is clear to me that many believe I am approaching my career in a way that nobody has before, and people don’t really understand it. But you know what?! That is completely fine by me, because I am ME, and no one else.

Ein Beitrag geteilt von Mikaela Shiffrin ⛷💨 (@mikaelashiffrin) am

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport