Die Schweizer fahren beim Super-G an der WM unter den Erwartungen und verpassen das Podest. Marco Odermatt ahnte trotz solider Fahrt, dass seine Zeit nicht für eine Medaille ausreicht.
Gegenüber SRF haben die Medaillen-Gewinner und geschlagenen Schweizer Auskunft gegeben:
🥇 James Crawford
«Ein Traum wird wahr. Ich war heute selbstbewusst, hatte aber keine Erwartungen, weil ich mich in letzter Zeit auf den Skiern nicht gespürt habe. Heute beim Aufwärmen fühlte sich alles richtig an und als ich mich durch die Startschranken stiess, waren die Skis perfekt und ich konnte mich fokussieren. Ich wollte immer ein ‹Crazy Canuck› sein, aber jeder denkt, dass jede Generation ihre eigene Gruppe sein soll. Wir (Kanadier, Anm. d. Red.) sind definitiv crazy, müssen aber die ‹Crazy Canucks› fragen, ob sie damit einverstanden sind, wenn wir ihren Namen nehmen.»
🥈 Alexander Aamodt Kilde
«Wahnsinn. Was für ein Tag. Ich war heute sehr nervös vor dem Start, hatte viel Druck und hatte die Medaille im Kopf. Ich bin richtig zufrieden. Ich habe im Ziel gejubelt und dachte ‹das war ein guter Lauf›, und dann kommt dieser Kanadier. Aber cool für Crawford. Er ist ein richtig guter Skifahrer, aber ein Hundertstel ist ein bisschen schade. Der Kombination-Super-G war ein bisschen Probieren, aber heute war alles perfekt. Das Setup war ein bisschen weniger aggressiv und Körper und Kopf waren mehr dabei. Ich habe für viele Jahre gedacht, dass eine Medaille an einer WM schon wichtig sei. In St. Moritz 2017 bin ich dem sehr nahe gewesen. Ein Kanadier, drei Hundertstel vor mir, ich auf dem vierten Platz. Aber: Das ist ein richtig schönes Gefühl jetzt.»
🥉 Alexis Pinturault
«Ich habe alles gegeben, Kilde war auch super stark, Crawford ist ein bisschen die Überraschung, aber nicht ganz – wir wissen, dass er schnell fahren kann und heute war er der Schnellste. Es war viel Spannung, als Dritter im Ziel zu warten, besonders während einer WM. Es ist immer das Wichtigste, auf dem Podest zu sein. Zwei Medaillen sind für mich eine grosse Überraschung.»
🇨🇭 Marco Odermatt, Rang 4
«Es war ein sehr enges Rennen, der kürzeste Super-G des ganzen Jahres und dann brauchte es Vollgas von oben bis unten. Es war eigentlich eine solide Fahrt, im Ziel hatte ich aber schon das Gefühl ‹dieser Vorsprung ist vielleicht ein bisschen zu wenig›. Es ist ein extrem enges Rennen und heute hat es leider nicht gereicht.»
🇨🇭 Loic Meillard, Rang 8
«Es war sicherlich ein besserer Lauf als noch in der Kombi. Ich hatte die richtige Einstellung. Im mittleren Teil verlor ich ein bisschen die Linie, aber grundsätzlich war es ein guter Lauf. Es gibt immer Kleinigkeiten, die man verbessern kann, aber es ist nun so. Heute hatte ich ein gutes Gefühl, stand gut auf den Ski, es hat Spass gemacht und ich nehme das mit, um in einer Woche ganz bereit zu sein.»
🇨🇭 Stefan Rogentin, Rang 19
«Es lief mir nicht so gut. Der obere Teil war ok, der erste Abschnitt vom zweiten Teil auch, bei der Einfahrt zum Steilhang habe ich dann einen Schlag erwischt. Danach brachte ich keinen Zug mehr auf die Ski. Das war schlecht. Es war schwierig, um schnell zu sein.»
🇨🇭 Gino Caviezel, out
«Ein doofer Fehler, der nicht passieren darf. Ich stand nicht sauber auf dem Ski. Klar, ich habe versucht, zu attackieren. Das Timing hat nicht gestimmt. Ich wollte einen coolen Lauf runterfahren, ohne übermotiviert in diese Sache zu gehen. Ich fühlte mich gut, habe versucht, Vollgas zu geben und so auszuscheiden tut weh.»