Ski Alpin Vonn kritisiert Shiffrin: «Sie macht immer ihr eigenes Ding»

bam

13.10.2020

«Ich kenne sie kaum», hat Lindsey Vonn (links) über ihre Teamkollegin und Rivalin Mikaela Shiffrin einst gesagt. 
«Ich kenne sie kaum», hat Lindsey Vonn (links) über ihre Teamkollegin und Rivalin Mikaela Shiffrin einst gesagt. 
Keystone

Lindsey Vonn kritisiert Mikaela Shiffrin und wirft ihr Egoismus vor. Die Slalom-Spezialistin sei mit ihrem Verhalten unter anderem schuld, dass es im US-Kader in der Breite an Qualität fehle. 

Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin waren noch nie beste Freundinnen – und werden es wohl in diesem Leben auch nicht mehr werden. Als Vonn noch Rennen gefahren ist, herrschte zwischen den beiden Amerikanerinnen ein angespanntes Verhältnis. Sie haben kaum miteinander trainiert, trotzdem haben sie sich respektvoll gegenüber dem jeweils anderen verhalten.

Nun lässt die ehemalige Ski-Queen aber ihren Dampf ab. «Sie hat ihr eigenes Ding gemacht und sie wollte nie wirklich involviert sein oder meine Hilfe oder die Hilfe von irgendjemandem», sagt Lindsey Vonn im Interview mit YouTube-Journalist Graham Bensinger über ihre Landsfrau. 

Shiffrin hingegen biete auch niemandem ihre Unterstützung an. «Ich denke, als professionelle Athletin – und insbesondere als ‹Beste aller Zeiten› – hat man die Verantwortung, anderen zu helfen. Man ist in einer Rolle, in der man so viele Leute positiv beeinflussen könnte, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das so ausgenutzt wird, wie es sein könnte», so die 35-Jährige weiter. Vonn betont, dass der amerikanische Ski-Verband immer wieder einzelne Top-Rennfahrerinnen im Kader habe – es fehle ihm aber in der Breite an Qualität.

Die beste Skirennfahrerin der Geschichte gegen die beste der Gegenwart

Vor allem die Bezeichnung «Beste aller Zeiten» stösst der Olympia-Siegerin und 82-fachen Weltcup-Siegerin sauer auf. Das «Outside Magazine» hat Shiffrin in der Saison 2018/19 zur grössten Skifahrerin aller Zeiten gekürt. «Sie ist die beste Slalom-Fahrerin – ohne Frage», gibt Vonn zu, aber: «Die Medien nehmen ein Ding und verallgemeinern das und es wird komplett anders. Das war zu einer Zeit, als ich auch noch Rennen gefahren bin und gewonnen habe. Es ist schön für sie, aber es fühlt sich immer noch so an, dass es respektlos gegenüber mir war.» Die 25-jährige Shiffrin hat bis jetzt 66 Weltcup-Siege eingefahren. 

Am nächsten Wochenende steht der Weltcup-Auftakt in Sölden an. Mikaela Shiffrin, die seit dem Tod ihres Vaters noch kein Rennen bestritten hat, wird den Saisonstart jedoch wegen Rückenschmerzen verpassen.

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