Beat Feuz gehörte am Samstag zu jenen Fahrern, die bei der WM-Abfahrt infolge der Wetterkapriolen stark benachteiligt waren. Weil der Schweizer sich über die schlechten Bedingungen ärgerte, erntet er nun Kritik von FIS-Rennleiter Markus Waldner.
Es war offensichtlich, dass die Bedingungen bei der WM-Abfahrt nicht für alle Teilnehmer dieselben waren. Beat Feuz hatte trotz starker Fahrt keine Chance auf die Goldmedaille – der Schneefall und der Nebel behinderten den Abfahrtsweltcup-Leader stark – zu stark. «Das war nicht WM-würdig», nervte sich Feuz, der nur Vierter wurde, nach dem Rennen im Interview mit «SRF». Trotzdem nahm er es sportlich: «Einer muss ja schliesslich Vierter werden. Ich kann mir nichts vorwerfen. Über das Wetter zu klagen, ist blöd. Ich will kein schlechter Verlierer sein.»
Feuz war längst nicht der einzige Schweizer, der sich über die Bedingungen beklagte. «Die FIS hat entschieden zu fahren, wieso auch immer», sagte etwa Niels Hintermann. Und Carlo Janka meinte: «Ich bin ein paar Mal in den Tiefschnee geraten, dann ist's vorbei.» Swiss-Ski-Abfahrts-Chef Andy Evers ärgerte sich ebenfalls gewaltig: «Dass das Highlight der WM unter diesen Bedingungen stattfindet, ist schade. Es hat während dem Rennen fast zehn Zentimeter geschneit. Das bremst ungemein.»
Waldner kritisiert die Kritiker
Der Mann, der entschieden hat, dass am Samstag gefahren wird, heisst Markus Waldner. Und der FIS-Renndirektor kann die Kritik von Feuz und Co. überhaupt nicht nachvollziehen. «Skifahren ist kein Wunschkonzert, es ist ein Freiluftsport. Dass es Skirennen auch bei Schneefall gibt, kommt vor, weil es Winter ist», sagt Waldner in einem Interview mit «laola.at».
Und weiter: «Es war ein zähes Rennen, ja. Es war am Limit, teilweise vielleicht sogar ein bisschen über dem Limit, aber es war nicht gefährlich. Wenn Beat Feuz zwei Zehntel schneller ist und aufs Podium fährt, würden die Schweizer nicht schimpfen. Dann würde vielleicht Vincent Kriechmayr schimpfen, weil er Vierter geworden wäre. Ein paar Läufer hatten einfach die Schnauze voll, weil sie nicht die Linie fahren konnten, die sie sich im Training ausgedacht haben. Die sind alle hier, um Medaillen zu machen.»
Waldner hätte sich gewünscht, dass die Fahrer Aksel Lund Svindal mehr Respekt gezollt hätten. «Es war der Tag von Aksel, sein Abschied, und ihm wurde nicht der Respekt entgegengebracht, den er sich verdient hat. Er ist ein wahrer Sportsmann, ein Gentleman», sagt er. «Alle, die gejammert haben, haben sich ein Eigentor geschossen und sich unsympathisch gemacht.»