Alexei Poltoranin beteuert in einem Interview, nie Blutdoping praktiziert zu haben. Sein Geständnis sei unter psychologischen Druck entstanden.
Der kasachische Langläufer Alexei Poltoranin war einer der fünf Athleten, die während der Nordisch-WM in Seefeld im Zuge einer Doping-Razzia von der Polizei verhaftet wurden. Gemäss Angaben der Staatsanwaltschaft Innsbruck gab der 31-Jährige beim anschliessenden Verhör zu, Blutdoping betrieben zu haben.
Nun zieht Poltoranin sein Doping-Geständnins zurück. In einem Interview mit dem russischen Portal «bnews.kz» behauptet er, beim Verhör durch die Polizei unter psychologischen Druck gesetzt worden zu sein. «Ich war in einer Einzelzelle in einem kalten Keller mit minimaler Ausstattung. In diesem Augenblick dachte ich, ich würde alles tun, um freigelassen zu werden und zu meiner Familie zurückzukehren.» Dabei habe er in Haft ein «psychologisches Trauma» erlitten, von dem er sich nun zu erholen versucht.
«Habe es schliesslich nicht getan»
Wieder auf freiem Fuss beteuert Poltoranin seine Unschuld. «Alle abgegebenen Tests ergaben, dass ich keine illegalen Substanzen genommen habe. Ich dachte zwar daran, die verbotene Methode anzuwenden, habe es aber schliesslich nicht getan», sagt der Kasache.
An der Nordisch-WM in Seefeld wurden in der vergangenen Woche insgesamt fünf Langläufer im Zuge einer breit angelegten Razzia verhaftet. Neben dem Kasachen waren zwei österreichische und zwei estnische Athleten betroffen und gemäss Angaben der Staatsanwaltschaft geständig. Die Staatsanwaltschaft sagte am Freitag, dass man von Poltoranins Widerruf bisher nichts wisse.