Ski alpin Wie die Schweizer von Hirschers Rücktritt profitieren können

pat

18.10.2019

Daniel Yule, Ramon Zenhäusern und Marco Odermatt (v.l.n.r.) dürfen nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher von grossen Erfolgen träumen.
Daniel Yule, Ramon Zenhäusern und Marco Odermatt (v.l.n.r.) dürfen nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher von grossen Erfolgen träumen.
Bild: Keystone

Nächste Woche wird in Sölden die Ski-Saison 2019/20 der Männer mit einem Riesenslalom lanciert. Marcel Hirscher, der achtmal in Folge den Gesamtweltcup gewinnen konnte, ist zurückgetreten. Davon könnten auch Schweizer profitieren.

Rücktritt von Marcel Hirscher

Mit Hirscher verabschiedet sich ein Athlet, der den alpinen Rennsport in der vergangenen Dekade geprägt hat wie kein anderer. Die Zahlen in seinem Palmares sind beeindruckend. Im Weltcup siegte er 67 Mal, insgesamt stand er 138 Mal auf dem Podium. Achtmal in Folge gewann er die Gesamt-Wertung, je sechs Mal die kleine Kugel für den Sieg im Riesenslalom- und im Slalom-Klassement. Sieben Mal wurde er Weltmeister, vor anderthalb Jahren beseitigte er mit den Olympiasiegen in der Kombination und im Riesenslalom den letzten Makel in seiner grossartigen Bilanz. Hirscher hob den Skirennsport auf ein neues Niveau. 

Bild: Keystone

Marcel Hirscher verkündet seinen Rücktritt.

2009/10 hat mit Carlo Janka letztmals ein Schweizer den Gesamtweltcup gewonnen. Im Kampf um die grosse Kristallkugel werden die Schweizer wohl auch nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher nur eine Nebenrolle spielen. Der 28-jährige Franzose Alexis Pinturault und der Norweger Henrik Kristoffersen (25) gelten als Topfavoriten. In den technischen Disziplinen allerdings steigen die Chancen, dass Schweizer Ende Saison kleine Kristallkugeln in die Höhe stemmen dürfen, erheblich.

Schweizer Trümpfe im Riesenslalom

Fünfmal in Folge hat Hirscher die kleine Kristallkugel im Riesenslalom gewonnen. Mit dem bald 23-jährigen Loïc Meillard hat die Schweiz ein heisses Eisen im Feuer. An der WM verpasste er als Vierter das Podest denkbar knapp, fuhr im Weltcup regelmässig in die Top-Ten und stand immerhin einmal auf dem Podest.

Vielleicht noch ein bisschen stärker einzuschätzen ist Marco Odermatt. Bei der Junioren-WM 2018 in Davos holte der Nidwaldner fünf Goldmedaillen (Abfahrt, Super G, Riesenslalom, Kombination und Team-Wettbewerb). Vergangene Saison mischte er als Newcomer den Weltcup auf und liess mit zwei Podestplätzen in den letzten beiden Riesenslaloms der Saison aufhorchen.

Topfavorit bleibt aber Kristoffersen, der vergangene Saison im Weltcup fünfmal aufs Podest raste und sich an der WM Gold sicherte. Nur Hirscher holte mehr Punkte als er. Auf der Rechnung haben sollte man auch Pinturault und den bald 27-jährigen Slowenen Zan Kranjec. Die Saison der Männer wird am 27. Oktober mit dem Riesenslalom in Sölden lanciert.

Schweizer Trümpfe im Slalom

In der vergangenen Saison hat Marcel Hirscher die Konkurrenz dominiert. Den zweiten Rang in der Disziplinenwertung ging an den 22-jährigen Franzosen Clément Noël. Dahinter folgten mit Daniel Yule (26) und Ramon Zenhäusern (27) zwei Schweizer. Es ist also alles andere als unmöglich, dass einer der beiden Ende Saison die kleine Kristallkugel in die Höhe stemmen darf. Aber auch im Slalom ist mit Kristoffersen und Pinturault zu rechnen.

Disziplinenwertung der vergangenen Saison

Gesamtweltcup:
1. Marcel Hirscher –1'546 Punkte
2. Alexis Pinturault – 1'145 Punkte
3. Henrik Kristoffersen – 1'047 Punkte
Ferner:
6. Beat Feuz – 722 Punkte
7. Mauro Caviezel – 696 Punkte
11. Daniel Yule – 551 Punkte
14. Ramon Zenhäusern – 521 Punkte
15. Loïc Meillard – 502 Punkte
24. Marco Odermatt – 334 Punkte
48. Gino Caviezel – 169 Punkte
49. Thomas Tumler – 163 Punkte

Riesenslalom:
1. Marcel Hirscher
2. Henrik Kristoffersen
3. Alexis Pinturault
Ferner:
5. Loïc Meillard
8. Marco Odermatt
17. Gino Caviezel
18. Thomas Tumler
23. Cédric Noger

Slalom:
1. Marcel Hirscher
2. Clément Noël
3. Daniel Yule
4. Ramon Zenhäusern
5. Henrik Kristoffersen
6. Alexis Pinturault
Ferner:
16. Loïc Meillard

Abfahrt:
1. Beat Feuz
2. Dominik Paris
3. Aleksander Aamodt Kilde
Ferner:
5. Mauro Caviezel
19. Carlo Janka
23. NIels Hintermann
25. Gilles Roulin

Super G:
1. Dominik Paris
2. Vincent Kriechmayr
3. Mauro Caviezel
Ferner:
12. Beat Feuz
20. Marco Odermatt


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