Ob dieser Kuss Trump gefällt? «Wir sind hier. Wir sind schwul. Gewöhnt euch daran.»

bam

19.2.2018

Gus Kenworthy küsst nach seinem Wettkampf spontan seinen Freund – selber hat er nicht gemerkt, dass die Szene gefilmt wurde.
Gus Kenworthy küsst nach seinem Wettkampf spontan seinen Freund – selber hat er nicht gemerkt, dass die Szene gefilmt wurde.
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Mit diesem Bild will Freeskier Gus Kenworthy ein Zeichen setzen und allen Homosexuellen Mut machen. 

Gus Kenworthy ist stolz auf seine Leistung. Nicht auf die sportliche, sondern auf jene, die er nach seinem Wettkampf geleistet hat. Ein junger Mann küsst den Amerikaner, der im Freeski-Finale Letzter wurde, kurz auf den Mund. Nichts Dramatisches. Und doch bedeutet Kenworthy dieser Kuss besonders viel. 

«Das zu machen, ihm einen Kuss zu geben, diese Liebe der Welt gezeigt zu haben, ist unglaublich», sagt der 26-Jährige, der sich so zum Sieger der Herzen macht. Er habe in diesem Moment gar nicht gemerkt, dass der Kuss gefilmt wurde. Trotzdem sei er sehr glücklich darüber. «Als ich ein Kind war, gab es solche Bilder nicht. Ich habe so etwas nie gesehen. Hätte ich das, hätte es mir vieles leichter gemacht.»

Mit Eiskunstläufer Rippon ein Zeichen setzen

Auch Adam Rippon ist schwul. Mit dem Eiskunstläufer setzt Kenworthy von Anfang an ein Zeichen. So twitterte er ein Bild von der Eröffnungsfeier: «Wir sind hier. Wir sind schwul. Gewöhnt euch daran.» 

Diese Worte gelten vor allem der amerikanischen Regierung – allen voran Donald Trump und seinem Vize-Präsidenten Mike Pence. Letzterer ist der oberste Vertreter der Amerikaner in Südkorea und ehemaliger Lobbyist, der über Jahre gegen Homosexuellerechte aktiv war. «Der gebrochene Daumen hält mich nicht vom Wettkampf ab, aber davor, Pences Hand zu schütteln», schrieb Kenworthy noch vor dem Rennen. Er konnte zwar bei diesen Olympischen Spielen sportlich nicht überzeugen, aber der angestaute Frust ist mit dem Kuss-Bild mit Sicherheit verflogen.

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