Speedrennen werden nicht nachgeholt Absagen der Rennen in Chamonix – Österreicher sind sauer

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3.2.2024

Konnte sich wie alle Speed-Fahrer diese Woche ausruhen: Marco Odermatt.
Konnte sich wie alle Speed-Fahrer diese Woche ausruhen: Marco Odermatt.
Erwin Scheriau/APA/dpa

Die warmen Temperaturen haben den FIS-Rennkalender tüchtig über den Haufen geworfen. Heute schauten Skifans deshalb in die Röhre, die Abfahrten in Chamonix und Garmisch wurden ersatzlos abgesagt. Das sorgt für Unmut im österreichischen Lager.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Abfahrten der Damen und Herren in Chamonix respektive Garmisch sind den warmen Temperaturen zum Opfer gefallen.
  • Auch morgen finden in Garmisch keine Skirennen statt. Immerhin: In Chamonix findet der Herren-Slalom statt.
  • Die Absage der Speed-Rennen im französischen Chamonix hat für Unmut im alpinen Ski-Weltcup gesorgt.
  • Denn für die Läufe in Chamonix wird kein Nachfolger gesucht – zum Ärger der österreichischen Abfahrer und Trainer.
  • Die ÖSV-Athleten wünschen sich ein Ersatzrennen in Norwegen.

Skifans konnten heute für einmal lange ausschlafen. Denn die Speedrennen der Damen und jene der Herren in Chamonix respektive Garmisch-Partenkirchen wurden abgesagt.

Die ausgefallenen Rennen in Chamonix werden auch nicht nachgeholt – ein Entscheid, der vor allem unter den Speedfahrern in Österreich nicht nur auf Gegenliebe stösst.

Vincent Kriechmayr: «Diese Absagen tun uns weh»

Nach dem erfogreichen, aber dramatischen Wochenende in Wengen, bei dem sich neben Aleksander Aamodt Kilde auch Alexis Pinturault und Marco Kohler schwer verletzt hatten, hatte FIS-Renndirektor Markus Waldner angekündigt, keine Abfahrten mehr nachholen zu wollen.

Solche «Mammutprogramme» von drei Rennen in drei Tagen könnten nur die wenigsten Athleten überstehen, sagte Waldner. Inzwischen sorgt diese Haltung vor allem im österreichischen Speed-Lager für Kritik. 

Vincent Kriechmayr sieht sich wegen den vielen Speed-Absagen im Nachteil.
Vincent Kriechmayr sieht sich wegen den vielen Speed-Absagen im Nachteil.
Keystone

Nachdem die beiden Abfahrten in Chamonix aufgrund von Schneemangel abgesagt werden mussten, seien diese Woche alle Athleten in den Genuss vor einer Ruhepause gekommen, sagte etwa ÖSV-Speedtrainer Sepp Brunner im «Blick»

Deshalb könnte man seiner Meinung nach übernächste Woche im Kvitfjell «problemlos neben der ursprünglich geplanten Abfahrt und dem Super-G ein drittes Rennen durchführen.»

Ähnlich sieht es Vincent Kriechmayr. «Die Absage von Chamonix tut uns weh», so der Weltmeister. «Wenn Kvitfjell eine zweite Abfahrt kriegt, dann haben wir zehn Abfahrten. Das ist eh so der Durchschnitt über die letzten Jahre», sagte er im Interview mit dem «ORF».

Speedfahrer sind die Leidtragenden des Schneemangels

In dieser Saison gab es bisher zwölf Speed- und elf Technik-Rennen. Bliebe es bei der aktuellen Planung, hätte man am Ende der Saison 23 Slalom- und Riesenslalomrennen, aber nur 16 Speed-Wettbewerbe.

Zweifellos sind die Speedfahrer die Leidtragenden des Schneemangels. Denn Slalomrennen können selbst bei warmen Temperaturen oft durchgeführt werden. So soll auch der Herren-Slalom in Chamonix von morgen stattfinden.

Deshalb sehen sich viele Speedfahrer im Nachteil – um Punkte im Weltcup, aber auch wegen ausfallenden Prämien und Werbeeinnahmen.

Der österreichische Super-G-Spezialist Raphael Haaser wird deshalb im ORF ungewohnt deutlich: « Wir sind da, um Rennen zu fahren. Es wird keiner gegen ein drittes Rennen in Kvitfjell sein».