Für Mikaela Shiffrin kommen die Rennen in Crans-Montana zu früh. Die US-Amerikanerin erklärt in einer Stellungnahme, wieso sie sich nach ihrem Sturz in Cortina noch nicht bereit fühlt – und wann sie spätestens in den Weltcup zurückkehren will.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mikaela Shiffrin gibt ein Update zu ihren Verletzungen und setzt sich für ihre Rückkehr die Rennen in Are am 9./10. März als Ziel.
- Die Zwangspause der US-Amerikanerin heisst auch, dass Gut-Behrami die Chance erhält, ihren Vorsprung im Gesamtweltcup vorerst auszubauen.
- Kehrt Shiffrin tatsächlich erst in Are zurück, kann sie bis zum Saisonende noch maximal 600 Punkte einfahren, während für Gut-Behrami theoretisch noch 1100 Zähler bereitliegen.
Der Kampf um den Gesamtweltcup geht an diesem Wochenende in die nächste Runde. In Crans-Montana stehen bei den Frauen zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm – und damit drei Chancen auf wichtige Punkte. Das gilt allerdings nicht für Mikaela Shiffrin.
Für den Superstar kommen die Rennen im Wallis nach dem heftigen Sturz in Cortina d'Ampezzo zu früh. «Ich werde nicht in Crans-Montana antreten, aber das war auch nie der Plan», lässt Shiffrin in einer Stellungnahme verlauten und gibt ein Update: «Ich werde jeden Tag besser. Was die Kraft angeht, fühle ich mich insgesamt gut. Das Hauptaugenmerk liegt momentan darauf, an meiner Schnelligkeit und meiner Toleranz gegenüber unvorhersehbaren Kräften zu arbeiten – was im Grunde alles ist, was man als Skifahrerin braucht.»
Scherzhaft fügt die 28-Jährige an, sie wolle ja schliesslich nicht mit einem Bein in den Weltcup zurückkehren. Eines der wichtigsten Elemente für eine sichere Rückkehr sei, dass die symmetrische Kraft und Schnelligkeit vorhanden ist. «Und das ist einfach noch nicht der Fall», so Shiffrin.
Nur Ledecka im Abschlusstraining schneller als Gut-Behrami
- Am Donnerstag ging in Crans-Montana das zweite Abfahrtstraining über die Bühne. Dabei stellte Lara Gut-Behrami ihre Topform unter Beweis und klassierte sich auf Platz zwei – nur die Tschechin Ester Ledecka war noch 20 Hundertstelsekunden schneller.
- Die restlichen Schweizerinnen konnten im Abschlusstraining nicht mit den Schnellsten mithalten. Priska Nufer fuhr mit einem Rückstand von über eineinhalb Sekunden auf Platz 21, Michelle Gisin und Jasmine Flury büssten gar fast zwei Sekunden ein.
- Die erste Abfahrt in Crans-Montana steigt am Freitag um 10:30 Uhr.
Wann kehrt Shiffrin zurück?
Ab nächster Woche will sich die 95-fache Weltcupsiegerin wieder auf die Ski wagen. Der Fokus liege dabei auf den technischen und nicht auf den Speed-Disziplinen. Als Ziel setzt sich die Allrounderin, spätestens bei den Rennen in Are am 9. und 10. März wieder am Start zu stehen – ohne eine schnellere Rückkehr auszuschliessen. «Wir werden meine Reaktion täglich überprüfen», sagt Shiffrin und will Tag für Tag und Schritt für Schritt nehmen.
Ihre Zwangspause bedeutet zugleich, dass Lara Gut-Behrami in Crans-Montana die Gelegenheit hat, ihren dünnen Vorsprung im Rennen um die grosse Kristallkugel auszubauen. Momentan hat die Tessinerin fünf Weltcuppunkte mehr auf dem Konto als die zweitplatzierte US-Amerikanerin.
Das Restprogramm spricht für Gut-Behrami
Nach dem Wochenende in Crans-Montana stehen bei den Frauen bis zum Saisonende allerdings nur noch zehn Rennen auf dem Programm. In Shiffrins Paradedisziplin Slalom sind gar nur noch zwei Rennen geplant. Kehrt die US-Amerikanerin tatsächlich erst in Are in den Weltcup zurück, verpasst sie auch die Rennen in Val di Fassa und Kvitfjell – und könnte in diesem Winter noch maximal 600 Punkte einfahren.
Für Gut-Behrami dagegen sind mit den Rennen in Crans-Montana noch maximal 1100 Punkte zu ergattern – vorausgesetzt sie bleibt verletzungsfrei. Kann die Tessinerin ihre Topform konservieren, liegen die Vorteile im Duell mit Shiffrin bei der Schweizerin. Und weil die Drittplatzierte Federica Brignone aktuell knapp 300 Punkte Rückstand aufweist, stehen die Chancen gut, dass sich Gut-Behrami in diesem Winter zum zweiten Mal nach 2016 zur Gesamtweltcupsiegerin kürt.
Die Rechenspiele will Gut-Behrami aber anderen überlassen. «Sobald man anfängt zu rechnen, kommt Unsicherheit ins Spiel. Die Saison ist noch lang und das Energielevel ist nicht so hoch. Man muss sich auf das Wichtige konzentrieren. In meinem Fall ist das das Skifahren», sagt sie in einem SRF-Interview und stellt klar: «Während der Saison kann man keine Kugeln gewinnen, sondern nur Rennen.»
Fr 16.02. 10:15 - 12:00 ∙ SRF zwei ∙ 105 Min
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