Lara Gut-Behrami gewinnt den Riesenslalom in Kronplatz mit über einer Sekunde Vorsprung vor Sarah Hector und Alice Robinson. Nach der Renn-Absage in Garmisch will sie nun Energie tanken.
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- Zwei Tage nach ihrem Super-G-Triumph in Cortina gewinnt Lara Gut-Behrami auch den Riesenslalom in Kronplatz.
- Im Interview spricht die Tessinerin über die Rennabsage in Garmisch und verrät, weshalb sie den Entscheid «gar nicht so schlecht» findet.
- Mit ihrem fünften Weltcup-Sieg des Winters hat die 32-Jährige nebst den beiden kleinen Kristallkugeln im Riesenslalom und Super-G nun auch Chancen auf den Sieg im Gesamtweltcup.
Mit einer Machtdemonstration verteidigt Lara Gut-Behrami beim Riesen in Kronplatz ihr rotes Trikot in der Disziplinenwertung und bläst zum Angriff auf den Gesamtweltcup. «Ich wusste, dass ich attackieren muss», sagt die Tessinerin nach dem Rennen bei «SRF». «Es war sicher nicht so ein sauberer Lauf. Aber ich wusste, dass ich beschleunigen kann.»
Und das tat sie. Sie baute ihre Führung aus dem ersten Lauf Passage für Passage weiter aus und nahm der Konkurrenz im Ziel über eine Sekunde ab. Nach ihrem fünften Weltcup-Sieg des Winters führt die Tessinerin nicht nur die Rankings im Riesenslalom und im Super-G an, sie ist auch Mikaela Shiffrin in der Gesamtweltcup-Wertung dicht auf den Fersen. Gut-Behrami fehlen sechs Rennwochenenden vor dem Saisonabschluss noch 95 Punkte auf die Amerikanerin, die sich bei ihrem Sturz in Cortina das Aussenband überdehnt hat und für 10 bis 20 Tage ausfällt.
Rennabsage in Garmisch «gar nicht so schlecht»
Eine Pause gibt es dank der Rennabsagen in Garmisch auch für Gut-Behrami. Diese nimmt sie nach den hohen physischen und psychischen Belastungen der letzten Wochen dankend an. «Ich weiss, es braucht so wenig, dann landet man im Netz. Es ist wirklich wichtig, dass wir ein bisschen Pause haben und das ausnutzen. Das ist gar nicht so schlecht, dass Garmisch nicht stattfindet.»
Ihre überragenden Leistungen verdankt sie ihrer neu gefundenen Einstellung und der Erfahrung, wie sie selber sagt. «Es hilft mir, dass es nicht mein erstes Jahr ist. Ich bin jetzt anders als vor meiner grossen Verletzung in St. Moritz. Da wurde mir klar, wie wenig es braucht, sich zu verletzen. Davor habe ich Respekt», erklärt die 32-Jährige. «Ich weiss, dass ich einhundert Prozent bei der Sache sein muss, wenn ich am Start bin. Und wenn es nicht geht, muss ich andere Lösungen finden. Ich verzichte auf Starts, wenn es nicht geht. Früher habe ich gedacht, der einzige Weg ist Vollgas.»
Aller Vorsicht zum Trotz scheint sich die Schweizerin beim zweiten Lauf in Kronplatz aber doch eine Blessur zugezogen zu haben. Zumindest hält sie sich im Zielraum einen Eisbeutel ans Gesicht. «Irgendein Kampf mit einer Stange und dem Kinn», erklärt Gut-Behrami, gibt aber sofort Entwarnung und lacht: «Es ist nicht schlimm!»