Mit Franjo von Allmen, Matthieu Bailet und Alexis Pinturault stürzen am Donnerstag drei Head-Athleten am Lauberhorn. Der Rennchef der Skimarke wettert nach dem Super-G über die Pistenverhältnisse.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach mehreren Stürzen am Lauberhorn kommt erneut Kritik über die Pistenverhältnisse auf.
- Gemäss Head-Rennchef Rainer Salzgeber sei die Strecke in Wengen «in einem schlechten Zustand».
- Auch Marco Odermatt und Dominik Paris äusserten unter der Woche bereits Kritik an der Rennpiste. Vor allem das Kernen-S und der Silberhornsprung scheinen den Fahrern Probleme zu bereiten.
- Caviezel entschärft die Situation in einem Interview mit blue Sport etwas und verrät, dass zumindest am Silberhornsprung bereits Arbeiten stattfanden.
Alexis Pinturault stürzt beim Super-G in Wengen am Freitag nach dem Silberhornsprung heftig. Der Franzose muss mit dem Rettungshelikopter ins Spital geflogen werden, wo er am frühen Abend die niederschmetternde Diagnose erhält: Kreuzbandriss. Für den 32-Jährigen ist die Saison damit vorzeitig beendet.
Mehr Glück hat Markenkollege Franjo von Allmen. Die Schweizer Nachwuchshoffnung stürzt mit der Startnummer 46 im Teilabschnitt «Langentreien», zieht sich aber keine schlimmeren Verletzungen zu und kann selbst wieder aufstehen.
«Piste ist in schlechtem Zustand»
Nach dem Rennen schimpft Head-Rennchef Rainer Salzgeber laut «Blick» über die Bedingungen am Berg. «Die Piste ist einfach in einem schlechten Zustand», wettert der Österreicher. Auch mehrere Athleten ärgerten sich unter der Woche über die Pistenverhältnisse. Drohen bei der traditionellen Abfahrt am Samstag nun weitere Verletze?
«Seit ich hier Rennen bestreite, war das Brüggli-S noch nie in einem so schlechten Zustand wie in diesem Jahr», verkündete Speed-Spezialist Dominik Paris vor der verkürzten Abfahrt am Donnerstag und warnte auch vor weiteren Abschnitten: «Die Piste ist auch an anderen Stellen ziemlich gebrochen.»
Auch Odermatt zeigte sich nach den Trainings besorgt. So habe sich die Strecke unter der Woche nicht positiv entwickelt. «Das ist definitiv nicht passiert», erklärt das Schweizer Ski-Ass. «Ich war am Dienstag einer der wenigen Rennfahrer, welche den Zustand der Piste gar nicht so schlecht fanden. Im zweiten Training waren die Bedingungen beim Brüggli aber schlechter als am Vortag.»
Das Lauberhorn zerrt an den Energiereserven
Zusätzliche Sorgen bereitet die enorme Belastung der Fahrer über die drei Renntage. «Ich finde es nicht gut, wenn bei den absoluten Weltcup-Klassikern wie in Wengen oder Kitzbühel Rennen ins Programm hinein gedrückt werden, die anderswo abgesagt werden mussten», sagte Odermatt zum Wochenstart. «Ein zusätzliches Rennen entwertet zum einen die Original-Abfahrt, hinzu kommt besonders hier in Wengen der Energie-Faktor.»
Die Lauberhorn-Abfahrtsstrecke ist die längste der Welt. Dementsprechend zerrt sie an den Energiereserven der Fahrer und erhöht damit auch das Verletzungsrisiko. Keine guten Aussichten für den Samstag. Im Interview bei blue News gibt Mauro Caviezel aber etwas Entwarnung.
Arbeiten am Silberhornsprung
Eine der Schlüsselstellen am Freitag, der Silberhornsprung, sei bereits etwas entschärft worden. «Sie sind den Sprung gerade noch am abtragen», verriet Caviezel nach seiner Fahrt, bei der er selber um ein Haar am Silberhornsprung gescheitert wäre. Kurz darauf bestätigen TV-Bilder die Arbeiten an der Passage.
Auch Feuz prophezeit bei SRF Besserung. Zumindest für die Passage «Langentreien», in welcher von Allmen zu Fall kam. «Hier hat sich die Piste von gestern auf heute noch einmal stark verbessert. Es ist noch einmal kompakter geworden», erklärte der dreifache Lauberhorn-Sieger während des Rennens. «Sie haben vorgestern mit Wasser präpariert und das konnte jetzt zwei Nächte wirken.» Zumindest bis Ende des Super-G seien das «Top-Verhältnisse». Bleibt zu hoffen, dass die Bedingungen mit einer weiteren Nacht noch besser werden.