Ski-Legende Marco Büchel schaffte es in Adelboden nie auf das Podest, liebt den Hang aber trotzdem. Im Interview bei blue News verrät er, warum das Rennen nicht für Gefühlsfahrer gemacht ist.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Marco Büchel fuhr während seiner langen Karriere 18 Mal aufs Weltcup-Podest. In Adelboden gelang es dem Liechtensteiner aber nie.
- Büchel sagt im Interview bei blue News, dass er den Berg geliebt habe, der Berg ihn aber nicht.
- Im Hinblick auf den Riesenslalom von Samstag sagt der 52-Jährige: «Ich wünsche mir, dass Odermatt gewinnt.»
Marco Büchel, hier in Adelboden. Was macht das mit Ihnen?
Marco Büchel: Erinnerungen kommen auf, an einen Berg, den ich geliebt habe, aber der mich nicht so geliebt hat. Ich bin da nie auf dem Podest gestanden, obwohl ich ein Riesenslalom-Spezialist war und ich es wirklich geliebt habe. Es ist ein schwieriger Hang, aber ich bin immer gerne da.
Was hat es so schwierig gemacht, schon zu eurer Zeit? Schon damals hat es den Fahrern alles abgefordert. Und man sieht es immer wieder. Es sind grosse Dramen hier am Chuenisbärgli.
Ja, der Hang ist nicht gemacht für Gefühlsfahrer. Ich war ein Gefühlsfahrer und für mich war das nicht gemacht. Das heisst, es hat nicht vier bis fünf Tore am Stück, wo man schön auf Zug fahren kann. Ja, wenn man jetzt dem Odermatt zuschaut, dann fährt er alles auf Zug. Aber auf Gefühl Zug fahren ist eher schwierig. Der Hang hängt im Mittelteil vor allem stark nach rechts weg. Es hat so viele Bodenwellen und Übergänge. Und natürlich der Zielhang, der ins Stadion führt. Das ist eine andere Kategorie von Schwierigkeit. Es gilt, das Tempo zu erhöhen und die Kraft zu mobilisieren. Also von oben bis unten sind die Athleten gefordert.
Ihr seid auf der ganzen Tour für das deutsche Fernsehen unterwegs. Hier in Adelboden aber nicht. Fiebern Sie jetzt besonders mit den Schweizern mit?
Es ist schön, eine andere Rolle zu spielen. Zuschauer zu sein, das Ganze anzuschauen. Natürlich, mein Herz schlägt für die Schweizer. Gleichzeitig aber auch für den Sport. Egal welche Nation, ich finde es immer cool, wenn etwas passiert, wenn etwas läuft. Der Sport lebt von Emotionen. Das ist der richtige Ort.
Was wünschen Sie sich von den Schweizer Männern?
Ja gut, es ist klar, dass jeder einen Sieg vom Odermatt erwartet. Natürlich wünsche ich mir, dass er gewinnt. Für alle anderen wünsche ich mir, dass sie teilweise überraschen können, die mit der höheren Startnummer, dass die vorne hereinfahren können. Ich wünsche mir, dass ein Meillard und ein Caviezel, dass sie Odermatt richtig einheizen, dass sie ihm die Hölle heiss machen, dass sie mit ihm batteln um den Sieg. Natürlich, drei Schweizer auf dem Podest wäre ein Hammer. Aber so viele Schweizer wie möglich im zweiten Lauf und dann noch im Ziel, das wäre schön.