Gleich zwei Schweizer fahren beim ersten Abfahrtstraining von Wengen aufs Podest. Mit ihrer Leistung sind Odermatt und Rogentin zufrieden, nicht aber mit dem Programm in den nächsten Tagen.
Marco Odermatt macht im Berner Oberland gleich da weiter, wo er zuletzt aufgehört hat. Der Nidwaldner, der am Samstag den Riesenslalom von Adelboden dominierte, ist auch beim ersten Abfahrtstraining in Wengen der Schnellste.
Auf der Originalstrecke am Lauberhorn von fast 4,5 Kilometern Länge und zweieinhalb Minuten Dauer war Odermatt um fünf Hundertstel schneller als der Amerikaner Jared Goldberg. Der Bündner Rogentin war der einzige andere Fahrer, der den Rückstand auf den Abfahrts-Weltmeister auf weniger als eine Sekunde begrenzen konnte.
Die Schweizer im ersten Training in Wengen
- 1. Marco Odermatt 2:30,86
- 3. Stefan Rogentin (+0,65)
- 14. Justin Murisier (+2,50)
- 17. Niels Hintermann (+2,73)
- 26. Joshua Mettler (+4,21)
- 35. Franjo von Allmen (+4,72)
- 38. Gilles Roulin (+5.08)
- 41. Ralph Weber (+5,74)
- 47. Marco Kohler (+6,33)
- 51. Arnaud Boisset (+7,31)
- 54. Gino Caviezel (+7,72)
- 55. Lars Rösti (+7,74)
- Ausgeschieden: Alexis Monney
- Auf Start verzichtet: Loïc Meillard
Sogar Odermatt ist überrascht
Meistens spart sich Odermatt den schnellsten Lauf für den Renntag auf. Daher war er selber etwas überrascht über das gelungene Training, wie er später im Interview mit SRF verrät: «Es gibt hier halt einfach einige Schlüsselkurven und die habe ich perfekt getroffen. Deshalb bin ich auch froh, stimmt die Zeit mit dem guten Gefühl überein.»
Auch Stefan Rogentin ist zufrieden mit seiner Fahrt, will diese aber auch nicht überinterpretieren. «Klar muss die Linie passen, aber viel passiert auch über das Gefühl. Wenn ich hier jetzt zu viel analysiere, kommt mir dieses Gefühl nur abhanden.»
Warum ausgerechnet bei den Klassikern?
Trotz des gelungenen Trainingauftakts gibt es aus dem Schweizer Lager aber auch negative Stimmen. Grund dafür ist eine abgesagte Abfahrt, die in dieser Woche nun nachgeholt wird. Doch warum ausgerechnet hier? Das würde auch Niels Hintermann nur zu gerne wissen. «Die verkürzte Abfahrt hier gehört immer noch zu den längsten im Kalender.»
Odermatt bläst diesbezüglich ins gleiche Horn: «Am dümmsten finde ich es (die Neuansetzung, Anm. d. Red.) bei den Klassikern. Zwei Trainings, eine Kurz-Abfahrt, ein Super-G und dann am Samstag noch die klassische Abfahrt von oben. Und überall willst du Gas geben – das ist schon eher zu viel», so der Gesamt-Weltcupsieger im Interview mit «Blick».
Erschwerend hinzu kommt, dass es für die Speed-Cracks schon nächste Woche mit drei Rennen in Kitzbühel sowie zwei Rennen in Garmisch zum Monatsende streng weitergeht.