Fast schon unheimlich Marco Odermatt knackt einen Rekord nach dem anderen

Luca Betschart

18.12.2023

Marco Odermatt gönnt sich nach der Machdemonstration einen verdienten Schluck.
Marco Odermatt gönnt sich nach der Machdemonstration einen verdienten Schluck.
Bild: Keystone

Marco Odermatt jubelt auch nach dem zweiten Riesenslalom von Alta Badia über den Sieg und baut in seiner Paradedisziplin seine eindrücklichen Serien aus. Als unschlagbar will er sich aber nicht bezeichnen lassen.

Luca Betschart

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  • Marco Odermatt schafft in Alta Badia den Doppelsieg und gewinnt auch den sechsten Riesenslalom in Serie.
  • Nachdem der Nidwaldner die Konkurrenz bereits im ersten Lauf distanziert, kann er im zweiten Durchgang gar taktieren.
  • Trotz eindrücklicher Dominanz will sich Odermatt nicht als unschlagbar bezeichnen und sagt: «Das ist ein komisches Wort.»

Für seinen zweiten Riesenslalom-Triumph innert 24 Stunden legt Marco Odermatt den Grundstein schon im ersten Lauf. Auf das erste Verfolger-Trio bestehend aus Filip Zubcic, Marco Schwarz und Zan Kranjec hat der Dominator bei Halbzeit bereits eine knappe Sekunde Vorsprung, die restliche Konkurrenz verliert gar eineinhalb Sekunden und mehr. Und so kann der 26-Jährige auf dem Weg zum Sieg im zweiten Durchgang gar taktieren.

«Ich wusste, dass die ersten sieben, acht Tore nichts für mich sind. Dort ging es um die Ecken. Mit den neun Zehntelsekunden Vorsprung wusste ich, dass ich dort oben nicht Bestzeit fahren muss», gesteht Odermatt im SRF-Interview. «Es war noch einmal ein Kampf. Aber mit diesem Vorsprung konnte ich schon etwas schlauer fahren. Das ist mir gelungen.»

Odermatt lässt Hirscher hinter sich

Auch ohne das letzte Risiko im obersten Streckenabschnitt brilliert Odermatt im zweiten Durchgang mit der insgesamt zweitbesten Laufzeit. Schlussendlich deklassiert der Nidwaldner die Konkurrenz um über eine Sekunde – und wird seiner Favoritenrolle einmal mehr in eindrücklicher Manier gerecht. «Ich bin gern in der Favoritenrolle und habe genug oft gezeigt, dass ich damit umgehen kann», unterstreicht der Gejagte. «Es ist ein schönes Gefühl, wenn man weiss, dass man auf einem Blatt Papier eigentlich der Beste ist.»

Auf dem Papier zieht Odermatt mit dem grossen Alberto Tomba gleich, der in Alta Badia wie der Schweizer insgesamt vier Siege vorzuweisen hat. Zudem lässt Odi mit dem sechsten Riesen-Triumph in Serie Marcel Hirscher hinter sich, der seinerzeit nie mehr als fünf Rennen dieser Disziplin in Folge gewinnen kann.

«Es fängt immer bei Null an»

Fühlt er sich mittlerweile selbst unschlagbar? «Das ist ein komisches Wort», entgegnet Odermatt. «Es fängt immer bei Null an und es kann in jedem Rennen so viel passieren. Ein Fehler, das Material, oder irgendetwas passt nicht – und dann ist man nicht in der Lage, um den Sieg mitzufahren.»

Ein Gefühl, das Odermatt zumindest im Riesenslalom überhaupt nicht bekannt vorkommen dürfte. Von insgesamt zehn bestrittenen Riesenslaloms im Jahr 2023 landet Odermatt neunmal zuoberst auf dem Podest, einzig im Februar in Palisades Tahoe muss er sich mit Platz 2 zufrieden geben.