Am Samstag reisst die eindrückliche Riesenslalom-Serie von Marco Odermatt beim Weltcup-Final in Saalbach abrupt. Stunden später ist auch das Ende der Zusammenarbeit mit seinem Erfolgscoach Tatsache.
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- Nach fast acht Jahren trennt sich der Weg von Marco Odermatt und Trainer Kurt Kothbauer.
- Kothbauer ist überzeugt, dass Maximum aus dem Nidwaldner herausgeholt zu haben und begründet den Schritt: «Meiner Meinung nach ist das Potenzial von Marco ausgeschöpft.»
- Odermatt bereut die Trennung, macht aber klar: «Ich kann sehr gut verstehen, dass Kurti eine neue Challenge sucht.»
Im zehnten und letzten Riesenslalom des Weltcup-Winters steht Marco Odermatt am Samstag erstmals nicht zuoberst auf dem Podest. Als Halbzeit-Führender scheidet er im zweiten Lauf nach einem «unnötigen Fehler» aus, wie er es später selbst beschreibt. Nichts wird aus der perfekten Riesenslalom-Saison. Ein Kunststück, das bisher nur der schwedischen Legende Ingemar Stenmark in der Saison 1978/79 geglückt ist.
Den Ausfall scheint Odermatt aber verkraften zu können. Denn die kleine Kristallkugel nimmt der Nidwaldner trotzdem mit nach Hause, nach wie vor bietet sich gar die Chance, mit insgesamt vier Kugeln aus Saalbach wieder abzureisen. Allerdings wird nur Stunden nach dem Riesenslalom-Showdown klar: Odermatt wird seinen Erfolgstrainer definitiv verlieren.
«Habe Kurt enorm viel zu verdanken»
Der Österreicher Kurt Kothbauer gilt als grosser Förderer, der Odermatt zu dem Fahrer machte, der er heute ist. Seit seiner Ankunft als Konditionstrainer bei Swiss Ski formt Kothbauer den Ausnahmeathleten zu einem Muskelpaket, so dass Odermatt eines Tages bezüglich Maximalkraftwerten gar mithält mit Hermann Maier, welcher in den 90er Jahren ebenfalls von Kothbauer betreut wird. «Ich habe Kurt enorm viel zu verdanken, seine Trainingsmethoden sind genial», weiss Odermatt zu schätzen.
Nun sucht Kothbauer aber eine neue Herausforderung. «Es waren coole Jahre, nicht nur mit Marco, auch mit den anderen Teammitgliedern», sagt der 52-Jährige gegenüber SRF. «Aber meiner Meinung nach ist das Potenzial von Marco ausgeschöpft. Deshalb ist es gut, wenn jemand anderes kommt.»
Kothbauer drängte auf die Trennung
So betont Kothbauer, der dem Team seinen Entscheid bereits im letzten Mai mitteilt: «Ich habe auf die Auflösung gedrängt, weil ich Aufbruchstimmung verspüre.» Der einstige Diskuswerfer und Kugelstosser will sich zukünftig einer neuen Herausforderung im Ski-Weltcup stellen.
Odermatt bereut die Trennung. «Es ist wirklich sehr schade, weil Kurti und ich perfekt zusammen funktioniert haben», so der Gesamtweltcupsieger im «Blick», der aber Verständnis zeigt: «Nachdem wir fast acht Jahre zusammengearbeitet haben, kann ich auch sehr gut verstehen, dass Kurti eine neue Challenge sucht.»