Unser grösster Ski-Rivale Österreich leidet nach dem historischen Schweizer Dreifach-Triumph an der WM in Saalbach: Die Medien flüchten sich in humoristische Wortspiele und die Fahrer künden «Revanche» an.
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- Nach dem Motto «Humor ist, wenn man trotzdem lacht» versucht die österreichische Zeitung «Kurier», die Ski-Dominanz der Schweizer Männer nach dem Dreifach-Triumph im Team-Wettkampf mit Witz zu begegnen.
- Sie schreibt: «Dem Erzrivalen aus Österreich steigt dieser Duft des Erfolges auch in die Nase. Im zweistöckigen Home of Snow (...) feiern die Schweizer Abend für Abend ihre Medaillen. Mit lauter eidgenössischer Musik und tonnenweise Käse-Fondue.»
- Die österreichischen Fahrer brennen auf Revanche. Marco Schwarz: «So können wir das nicht stehen lassen, vielleicht überrede ich Kriechmayr sogar noch zu einem Start in Crans Montana, dann drehen wir den Spiess vor ihren Heimfans um und schlagen in der Schweiz zurück.»
Sechs Schweizer in den Top 3 und zusammen auf dem Podest. Das gab es in der Ski-Geschichte noch nie. Und dies ausgerechnet in Saalbach Hinterglemm – im Land unseres grössten Ski-Konkurrenten.
Klar ist unser Sechsfach-Triumph auch in Österreich ein grosses Thema. Und klar tut's unseren Nachbarn weh. «Schweizer Machtdemonstration an der Ski-WM», titelt der «Kurier» und schreibt: «Nun wird die Schweizer Dominanz auch im Medaillenspiegel deutlich. Die Schweiz hat Österreich in den letzten Jahren den Rang abgelaufen und feiert die Erfolge, nach denen man sich beim ÖSV sehnt.»
«... feiern Schweizer Abend für Abend mit Käse-Fondue»
Aber wie heisst es so schön: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Die Österreicher beherrschen das perfekt. So verleitet den «Kurier» die dominanten Eidgenossen zu einem Wortspielen. Da steht: «Die Konkurrenz kann da nur zu Neidgenossen werden.»
Und: «Dem Erzrivalen aus Österreich steigt dieser Duft des Erfolges auch in die Nase. Im zweistöckigen Home of Snow, dem gesellschaftlichen Treffpunkt dieser WM, ist auch das Swiss Ski-Stübli untergebracht. Dort feiern die Schweizer Abend für Abend im Erdgeschoss ihre Medaillen. Mit lauter und unerhörbarer eidgenössischer Musik. Aber eben auch mit tonnenweise Käse-Fondue.»

Beim Nachbarn überlegt man sich auch, was sich die «fidelen» Schweizer nach dem Triumph wohl als nächstes einfallen lassen, da sich das Speed-Team nach Gold von Von Allmen und Bronze von Monney medienwirksam die Haare rasiert haben. «Das Dumme ist nur, dass es inzwischen keine Köpfe mehr gibt, die geschoren und verunstaltet werden könnten», schreibt der «Kurier».
Etwas genervter reagiert der ORF-Kommentator während der Siegerehrung, als sich die sechs Schweizer mit ihren Medaillen für ein Gruppen-Selfie positionieren: «Ganz ehrlich, die Besten mögen gewinnen, aber ein bisschen Zurückhaltung könnte auch nicht schaden. Man ist hier zu Gast in Österreich.» (s. Video oben)
«Wir werden uns an den Schweizern revanchieren»
Trotz Schweizer Dominanz, für die Teamkombination finden auch die geschlagenen Österreicher nur lobende Worte. Alle Medien, die offiziell 12'900 Fans in Saalbach und auch die Fahrer schwärmen vom neuen Format. «Die Spannung war brutal gross, es machte sicher auch den Fans viel Spass beim Zuschauen», sagt Slalomfahrer Gstrein. Sein Partner, Speed-Spezialist Hemetsberger, meint: «Ich finde den Bewerb voll gut, super spannend, das Zuschauen war sogar schlimmer als das Fahren, mein Magen hat sich verkrampft, von Läufer zu Läufer mehr.»
Die sechs Schweizer auf dem Treppchen wurmen Hemetsberger dann aber schon. «Irgendwann werden wir uns an den Schweizern revanchieren», posaunt er. Das Duo Hemetsberger/Gstrein beendet die Premiere auf Platz 5 – als beste und einzige Österreicher in der Rangliste.
Auch Marco Schwarz, im Slalom ausgeschieden, ist auf Revanche aus: «So können wir das nicht stehen lassen, vielleicht überrede ich Kriechmayr sogar noch zu einem Start in Crans Montana, dann drehen wir den Spiess vor ihren Heimfans um und schlagen in der Schweiz zurück.»