Juliana Suter erklärte zwei Tage nach ihrem Weltcup-Start in Val d'Isère den Rücktritt. Der Entscheid kam für die Öffentlichkeit überraschend, doch in ihr pochten schon länger Rücktritts-Gedanken.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Juliana Suter beendet mit 25 Jahren ihre Profikarriere im Skirennsport.
- Kurz vor ihrem Start bei der Weltcup-Abfahrt in Val d'Isère wurden bei Suter Erinnerungen an 2021 wach. Damals fühlte sie sich wie zuletzt vor dem Rennen schlecht und riss sich kurz vor dem Ziel das Kreuzband.
- Nach dem Vorfall habe sie sich geschworen, dass ich in Zukunft nicht mehr den gleichen Fehler machen werde. Folglich verzichtete sie auf den Abfahrts-Start in Val d'Isère und entschied sich einen Tag später nach dem Super-G zurückzutreten.
Juliana Suter kehrt dem Profisport den Rücken. Die 25-jährige Schwyzerin verkündete am Dienstag überraschend ihren Rücktritt. Die Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt von 2019 mag nicht mehr. «Das Feuer ist erloschen», sagt sie gegenüber «Blick».
Am Sonntag fuhr Suter noch den Super-G in Val d'Isère. «Im Ziel war mir dann endgültig klar, dass es vorbei ist», so die Speed-Spezialistin. Den Entscheid, die Rennlatten an den Nagel zu hängen, fasste Suter am Vortag.
Suter hat aus ihren Fehlern gelernt und sich folglich für den Rücktritt entschieden
Während sie sich auf die Abfahrt vorbereitete, verletzte sich die Kanadierin Stefanie Fleckenstein bei einem Sturz schwer. Das Rennen wurde gestoppt und Suter verzichtete auf einen Start. «Ich habe die Ski ausgezogen, die Schnallen aufgemacht und mich zurückgezogen. Da fingen die Gedanken an zu drehen. Irgendwann wusste ich: ‹Ich will es nicht mehr.›»
Doch warum genau hat sie auf einen Start in Val d'Isère verzichtet und sogleich den Rücktritts-Entscheid gefasst? Im Januar 2021 habe sich Suter ähnlich schlecht gefühlt wie zuletzt. Sie startete trotzdem, stürze bei der Abfahrt in St. Anton kurz vor dem Ziel und riss sich das Kreuzband. «Danach habe ich mir geschworen, dass ich in Zukunft nicht mehr den gleichen Fehler machen würde. Darum bin ich in Val d'Isère auch nicht gestartet.»
Darum kam der Rücktritt nicht schon früher
Für Suter standen immer der Spass und die Freude am Skisport im Vordergrund. «Ich habe mich nicht über Resultate definiert. (...) Dennoch war ich ständig dem Druck ausgeliefert, Resultate liefern zu müssen. Das war nicht immer einfach.» Schon lange vor dem Rücktritt habe sie sich überlegt, ob ihr der Skirennsport noch Spass mache.
Warum Suter vor zwei Jahren trotz Bedenken an den Start ging, erklärt sie wie folgt: «Ich war noch jünger und getraute mich nicht, das zu sagen. Es ist im Skizirkus generell nicht sehr akzeptiert, wenn man seine Gefühle und Schwächen offen kommuniziert.»
So geht es für Juliana Suter weiter
Suter hat nun den definitiven Entscheid gefasst und sagt dem Skizirkus mit ihrem 26. Rang beim Weltcup-Super-G in Val d'Isère «adieu». «Ich wollte einen Abschluss haben, einfach noch einmal fahren», so Suter über ihren Entscheid, nach dem Rückzug bei der Abfahrt am Folgetag noch ein letztes Rennen zu absolvieren.
Wie geht es mit Suter weiter? Sie wird Lehrerin. «Ich freue mich riesig darauf.» Ihre Ausbildung hat sie seit vergangenem Sommer in der Tasche. Bevor sie dann als Lehrerin ans Werk geht, geniesst sie ihre Weihnachtsferien und lässt ihre Karriere als Skiprofi Revue passieren.