Die Grasshoppers ziehen den Kopf in der Barrage aus der Schlinge und entgehen dem Abstieg in die Challenge League dank eines dramatischen Sieges über Thun. Doch wie geht es beim Rekordmeister nun weiter?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- GC ringt den FC Thun in der Barrage dank eines Treffers in der Nachspielzeit nieder und spielt auch in der kommenden Saison in der Super League.
- Harald Gärtner, Europa-Chef des Klubbesitzers LAFC, zeigt sich nach dem Schlusspfiff erleichtert und macht im Interview mit blue Sport klar: «Wir stehen in der Super League – das macht die Situation von der Planung her einfacher.»
- Ob man die neue Saison mit Feuerwehrmann Marco Schällibaum an der Seitenlinie in Angriff nehmen wird, will Gärtner aber nicht verraten und verzichtet trotz Lobeshymne auf ein Bekenntnis.
«Das habe ich nicht alleine geschafft. Die Jungs waren wieder heroisch und glaubten bis zum Schluss daran», sagt ein sichtlich mitgenommener Marco Schällibaum im Interview mit blue Sport. Minuten zuvor erlöst Abubakar den Rekordmeister in einer dramatischen Barrage gegen Thun mit seinem späten Siegtreffer und dem damit verbundenen Klassenerhalt.
Schällibaum, der erst im April und als Feuerwehrmann an die GC-Seitenlinie geholt wurde und nur einen Vertrag bis Ende Juni besitzt, hat seine Mission erfüllt. Nach dem Schlusspfiff in Thun wird der 62-Jährige von Spielern und Fans gefeiert – und nach nur 9 Spielen womöglich schon wieder verabschiedet?
«Ich bin nicht der wichtigste Mann», winkt Schällibaum ab, als er auf seine Zukunft angesprochen wird. «Ich bin ein Mann, der seine Versprechen einhalten will. Das habe ich jetzt gemacht, ich konnte dem Verein etwas zurückgeben. Darauf bin ich stolz – aber ich bin mehr stolz auf die Jungs.»
«Die Frage werden wir im stillen Kämmerlein beantworten»
Harald Gärtner, Europa-Chef des Klubbesitzers LAFC, lässt sich bezüglich Trainerfrage nicht in die Karten blicken. «Das ist eine Frage, die wir im stillen Kämmerlein beantworten werden. Aber Marco hat einen riesigen Fussabdruck hinterlassen, er hat das GC-Herz und er erreicht die Mannschaft extrem gut», lobt Gärtner in den höchsten Tönen. «Er ist ein sehr guter Mensch, es macht Spass, mit ihm zu arbeiten und wir werden sehen, was die nächsten Tage passiert.»
Sowohl Schällibaum als auch Gärtner betonen, den grossen Rückhalt der amerikanischen Investoren gespürt zu haben: «Ich muss mich bei den Fans bedanken, aber auch bei unseren Ownern, die mitgefiebert haben.» Gleich mehrere Verantwortliche des Klubbesitzers LAFC seien ins Berner Oberland gereist, darunter auch Präsidentin Stacy Johns, sagt Gärtner und versprüht viel Optimismus: «Wir stehen in der Super League – das macht die Situation von der Planung her einfacher.»
Zuberbühler: «GC muss über die Bücher»
Zurückhaltender zeigt sich Pascal Zuberbühler. «Gratulation an GC. Aber dieses Interview von Harald Gärtner war nichtssagend», so der blue Sport Experte, der bei der ganzen Lobeshymne ein klares Bekenntnis zu Schällibaum vermisst. Denn für Zubi ist klar: «GC muss über die Bücher. (...) Ich sage immer: Vorbild Lugano, die zeigen, wie man mit ausländischen Investoren umgeht. Und das ist jetzt die grosse Aufgabe für GC.»