Vom FC Basel ist nach dem historisch schwachen Saisonstart eine Reaktion gefordert. Am Donnerstag gastiert mit dem FC Luzern ausgerechnet das formstärkste Team der Super League im St. Jakob-Park.
Beim FC Basel klaffen Anspruch und Wirklichkeit derzeit weit auseinander. Auf das denkwürdige Ausscheiden im Europacup folgten zuletzt auch in der Meisterschaft Auftritte, die dem treuen Anhang zu denken geben.
Nicht nur, aber hauptsächlich in der Defensive gaben die rundum erneuerten Bebbi zuletzt ein Bild ab, das nicht den Ansprüchen eines Klubs entsprechen, der wieder europäisch spielen will – oder aus finanzieller Sicht sogar muss.
14 Gegentore resultierten aus den ersten sechs Spielen. Für den stolzen FCB sind das so viele wie noch nie seit der Gründung der Super League vor 20 Jahren. Mit nur einem Sieg und einem Remis bei vier Niederlagen fällt auch die Basler Punkteausbeute historisch schlecht aus.
Fehlende Automatismen
Der FCB hat in jedem Spiel mindestens zwei Gegentore kassiert. Am vergangenen Sonntag beim 2:3 bei Aufsteiger Yverdon waren es sogar deren drei, wobei die Niederlage noch weitaus höher hätte ausfallen können. Noch ist es dem neuen Trainer Timo Schultz nicht gelungen, aus der zusammengewürfelten Truppe ein funktionierendes Kollektiv zu formen.
Die «Basler Zeitung» schrieb in ihrem Matchbericht aus Yverdon von einer «Ansammlung von Individualisten». Und: «Rotblau wirkt nicht wie eine Mannschaft, die alles unternimmt, um diese Partie gemeinsam erfolgreich zu gestalten.» Die fehlenden Automatismen wirken sich auf dem Rasen augenscheinlich negativ auf die Stabilität aus, die Folge sind verunsicherte Spieler und Fehler.
Schlag auf Schlag
Nun kommt mit dem FC Luzern ein Gegner nach Basel, der gefestigt wirkt. Zuletzt reihte die Mannschaft von Mario Frick in der Super League gegen GC, Lugano und Servette drei Siege aneinander. Mit Ardon Jashari, Captain Max Meyer, Pius Dorn und Rückkehrer Nicolas Haas verfügen die Innerschweizer über viel Qualität im Mittelfeld, mehr als die meisten Teams dieser Liga.
Auch nach dem Spiel gegen Luzern geht es für den FCB Schlag auf Schlag weiter. Am Sonntag im Heimspiel gegen den aktuell punktgleichen Tabellenletzten Stade Lausanne-Ouchy ist ein Sieg Pflicht. Eine Woche später kommt es in Bern zum Duell mit den Young Boys – ein Gipfeltreffen, das mit Blick auf die Tabelle eigentlich keines mehr ist.
Yverdon – ein Aufsteiger im wahrsten Sinn
Im Gegensatz zum FC Basel gehört Yverdon zu den positiven Überraschungen der noch jungen Saison. Nach der am Sonntag gegen den FCB von Erfolg gekrönten Einweihung des umgebauten Stade Municipal bekommt das Team vom Neuenburgersee am Donnerstag die Chance, sich weiter in der oberen Tabellenhälfte festzubeissen. Im Duell zweier Aufsteiger treffen die Waadtländer im Kantonsderby auswärts auf Stade Lausanne-Ouchy.
Yverdon hat von den drei Neuen in der Liga den mit Abstand besten Start hingelegt und ist aktuell die Nummer 1 in der Westschweiz, obschon es wie Basel im Sommer praktisch die ganze Mannschaft ausgewechselt hat. 17 Neuzugänge stehen im Kader, doch Marco Schällibaum ist es offensichtlich gelungen, diese schnell zu integrieren. Dabei hilft sicher, dass mit Christopher Lungoyi, Varol Tasar oder Boris Cespedes Spieler dazugestossen sind, die über reichlich Erfahrung in der Super League verfügen.
So lebt auch in Basel die Hoffnung, dass die neuen Jungen mit jedem Match besser werden und sich am Rheinknie der Erfolg schnellstmöglich wieder einstellt.
Do 28.09. 19:55 - 23:05 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Basel 1893 - FC Luzern
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sda