Der FC Winterthur hat den Trainingsbetrieb aufgenommen. Bruno Berner leitet die Geschicke beim Aufsteiger und ist überzeugt, dass sein Team der grossen Herausforderung gewachsen ist.
Für Berner, der als Spieler mit GC zweimal Schweizer Meister und mit Basel einmal Cupsieger wurde, ist es das erste Trainer-Engagement auf höchster Stufe, nachdem er schon bei früheren Vakanzen hin und wieder als Kandidat gehandelt worden war. Jetzt, in einer sportlich vergleichbaren Situation wie einst bei Kriens als klarer Aussenseiter der Liga, erhält er die Chance, sich auf höchster Stufe zu beweisen.
«Die Gespräche mit dem Klub waren hervorragend – ich gehe dorthin, wo man mich will», erläutert der 44-Jährige die Gründe für seine Klub-Wahl. Zuletzt war Berner beim Schweizer Fussballverband für die U19 zuständig.
«Es ist eine riesen Challenge, das habe ich am liebsten. Ich fordere mich gerne heraus – aber noch lieber die Gegner», führt Berner aus. Das biete ihm Winterthur. «Ich freue mich gewaltig auf diese tolle Aufgabe.»
Am meisten gereizt habe ihn, gemeinsam die fehlende Erfahrung zu machen, weil dies oft als Schwäche ausgelegt werde. «Diverse Spieler wollen sich in der Saison in einer höheren Liga unbedingt beweisen – und wir vom Staff auch.» Sie möchten als Aufsteiger möglichst unbekümmert in diese Saison gehen und mit viel Enthusiasmus und den grossartigen Fans zahlreiche magische Momente erleben, so der ehemalige Verteidiger, der bis zu seinem Rücktritt 2012 bei den Grasshoppers, Real Oviedo, Freiburg, Basel, den Blackburn Rovers und Leicester City gespielt hat.
Druck als Motivation – Ziele definiert
Jeden Tag müsse man besser werden und die anderen herausfordern. Jedem Gegner wolle man alles abverlangen. Natürlich müsse man auch irgendwie Punkte sammeln. «Wir müssen unseren Platz in dieser Liga verdienen, jeder Spieltag wird ein absolutes Highlight für uns», resümiert Berner.
Der gebürtige Zürcher will sich von der ganzen Erwartungshaltung in der Region nicht erdrücken lassen, sondern Kraft daraus schöpfen. «Es gibt Spieler und Trainer, die zerbrechen am Druck – unser Ziel ist, dass der Druck uns wachsen lässt», hält Berner fest. Darauf freue er sich bei dieser Herausforderung am meisten.
Inzwischen hat bereits die Vorbereitungszeit begonnen, sprich für die Spieler heisst das zuerst mal «Beine bewegen». Seine Ziele mit dem neuen Arbeitgeber? «Dass der FC Winterthur auch eine zweite Saison in der Super League bleibt, im Cup so weit wie möglich kommt – möglichst ins Finale und dort siegen – und einfach viele gute Fussballspiele gewinnen und erfolgreich sein.»