
Der FC Sion erwägt die Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier in Russland. Christian Constantin sieht darin keine Probleme und fürchtet sich auch nicht vor allfälligen negativen Reaktionen.
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- FC Sion plant, an einem Mini-Turnier in Russland teilzunehmen. Die Teilnahme würde den Wallisern rund 300'000 Franken einbringen.
- Trotz politisch heiklem Umfeld zeigt sich Christian Constantin unbeeindruckt von Kritik. Der Sion-Präsident betont, Sport und Politik seien zu trennen.
- Ob die Reise tatsächlich stattfindet, hängt laut Constantin von der Finanzierung des Turniers durch den Organisator ab.
Wie alle anderen Super-League-Teams hat auch der FC Sion den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen und bereitet sich auf die Saison 2025/26 vor, die in einem Monat beginnt. Bei den Wallisern schwingt in der Vorbereitung aber eine gewisse Brisanz mit. Wie blue Sport erfahren hat, plant Sion an einem Vorbereitungsturnier in Russland teilzunehmen, was dem Klub ungefähr 300'000 Franken in die Kasse spülen soll.
Nebst der logistischen Herausforderung mit der langen Hin- und Rückreise dürfte ein Gastspiel der Walliser in St. Petersburg vor allem auch wegen des Angriffskriegs der Russen gegen die Ukraine kritisch betrachtet werden. Zuletzt sorgte Fabio Celestini mit seinem Wechsel zu ZSKA Moskau hierzulande für viel Unverständnis und zog den Zorn der Fans auf sich.
Constantin will Sport und Politik auseinanderhalten
Angst vor Kritik hat Sion-Präsident Christian Constantin aber nicht. Das stellte er schon gegenüber dem russischen Medium «sport24» klar. «Sport und Politik soll man sauber trennen», sagt Constantin nun auch in einem «Blick»-Interview. Skrupel habe er keine.
Deshalb verurteile er auch seinen ehemaligen Trainer Celestini nicht: «Das soll jeder für sich entscheiden. Ihr haltet das für unmoralisch und schreibt das so – okay. Das ist eure Meinung. Fabio hatte eine andere. Und ich stehe dem neutral gegenüber.»
So erwägt Constantin nun auch die Teilnahme am Mini-Turnier in St. Petersburg, wo neben Gastgeber Zenit auch Swansea aus der englischen Championship und Ligue-1-Aufsteiger Lorient eingeladen wurden. Der FC Sion hat eine Einladung erhalten, weil mit Anton Mirantschuk der ehemalige Captain der russischen Nationalmannschaft im Wallis spielt.
Ob die Russland-Reise tatsächlich stattfinden wird, weiss Constantin aber noch nicht. «Es kommt darauf an, ob der Organisator – ein FIFA-Match-Agent – das Geld zusammenkriegt. Es geht da noch um die TV-Rechte», sagt der Sion-Boss. Sanktionen der FIFA oder der UEFA hätte Sion jedenfalls keine zu befürchten. «Das haben wir abgeklärt.»