FCZ-Verteidiger Daniel Denoon wurde am Dienstag wegen des Verdachts auf Vermögensdelikte festgenommen. Genauere Angaben sind noch nicht bekannt. Trainer Ricardo Moniz sagt: «Ich muss jetzt für Daniel da sein.»
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Polizei verhaftete am Dienstag FCZ-Verteidiger Daniel Denoon wegen des Verdachts auf Vermögensdelikte. Ein Statement des Vereins zum Fall gibt es Stand jetzt nicht.
- Trainer Ricardo Moniz meint: «Das ist eine Sache aus der Vergangenheit.» Und Sportchef Milos Malonovic sagt: «Wir hoffen, dass es ihm gut geht und dass da nichts Grösseres dran ist.»
- Am Donnerstag spielt der FCZ auswärts in Winterthur. Ob Denoon dabei sein wird, ist noch unklar, aber unwahrscheinlich.
Was ist los bei Daniel Denoon? Wie der «Blick» am Dienstag berichtete, wurde der 21-jährige Abwehrspieler des FC Zürich von der Stadt- und Kantonspolizei Zürich verhaftet. Dies bestätigte die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich der Zeitung. Es handle sich um «ein staatsanwaltschaftliches Verfahren wegen des Verdachts auf Vermögensdelikte». Es gilt die Unschuldsvermutung.
Am Mittwoch tritt FCZ-Trainer Ricardo Moniz vor die Medien. Nicht wegen Denoon, es handelt sich um die gewohnte Pressekonferenz am Tag vor einem Liga-Spiel. Die Zürcher spielen am Donnerstag auswärts gegen Winterthur. Denoon wird aller Voraussicht nach nicht dabei sein, auch wenn Ricardo Moniz sagt, dass der Abwehrspieler «vielleicht schon morgen» wieder spielen könnte.
«Das ist eine Sache aus der Vergangenheit»
Er sei «natürlich überrascht» gewesen, als er am Dienstag von der Verhaftung erfahren hat, so der FCZ-Coach. «Es liegt nicht in meinen Händen, wann Daniel wieder verfügbar ist. Ich kann nur eines sagen: Ich unterstütze alle meine Spieler, in guten und schlechten Zeiten. Jetzt sind es schlechte Zeiten für ihn, als Trainer muss ich für ihn da sein, das ist meine Pflicht.»
Unklar ist noch, ob die Staatsanwaltschaft eine Untersuchungshaft gegen Denoon beantragte. «Er ist ein guter Junge, ein introvertierter Junge. Das ist eine Sache aus der Vergangenheit», sagt Moniz. Am Mittwoch fehlt der Innenverteidiger im Training auf der Sportanlage Heerenschürli. Weitere Angaben zum Fall Denoon machte der FCZ bislang nicht.
Sportchef Milos Malenovic kommt an der Pressekonferenz auch noch zu Wort. «Wir waren alle auch mal jung, wir waren zwar nicht alle im Knast», witzelt er. «Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wenn wir mehr wissen, werden wir das kommunizieren. Wir hoffen, dass es ihm gut geht und dass da nichts Grösseres dran ist. Anscheinend handelt es sich da um eine ältere Geschichte, mehr weiss ich nicht.»

Medienschelte von Sportchef Malenovic
Ansonsten ist Malenovic an diesem Mittwoch aber nicht zu Scherzen aufgelegt. Die überwiegend negative Berichterstattung nach den vielen Transfers beim FCZ sei ihm ein Dorn im Auge gewesen. Damit dürfte sich der Sportchef vor allem auf die Reaktionen auf den überraschenden Abgang von Antonio Marchesano (zu Yverdon) und den Abschied von Abwehrboss Nikola Katic (zu Plymouth) beziehen.
«Ich bin nicht glücklich über die Berichterstattung in den letzten Tagen», so Malenovic. «Das war eine gewisse Stimmungsmacherei von bekannten Verlägen. Das finde ich etwas unprofessionell, da wir uns mit den Medien sehr offen verhalten. Wenn irgendwelcher Seich geschrieben wird, um Menschen negativ zu beeinflussen, finde ich das schade. Für mich ist das Politik und Stimmungsmacherei.»
«Es gibt eine Grenze, wo man sagt: Pack dein Zeug und geh»
Der Abgang von Marchesano hätte rein finanzielle Gründe gehabt. «Man sollte genug intelligent sein, um zu sehen, dass es zwischen Antonio und dem Verein kein persönliches Problem gab.» Der Abgang des Publikumslieblings habe Malenovic wehgetan: «Irgendwann müssen wir nachgeben. Und wenn er in eineinhalb Jahren wieder zurückkehrt, dann ist es eine Win-Win-Situation.»
Zu Katic sagt Malenovic: «Wir wollen den Verein nicht an die Wand fahren. Wir wollen in die Zukunft schauen und mit Spielern arbeiten, die bei uns sein wollen. Wenn man Mitarbeiter hat, die jede Woche kommen und sagen, dass sie zu einer anderen Firma gehen wollen, dann hat man eine Grenze, wo man sagt: Jetzt reicht's! Pack dein Zeug und geh.»
Man müsse sich als Verein natürlich an Verträge halten und diese respektieren. «Aber wir kommunizieren klar mit solchen Spielern. Wenn einer einen Transfer forcieren will, können wir auch nicht mehr mit ihm planen», erklärt Malenovic. «Katic hat den Wechsel schon im Sommer forciert. Deshalb finde ich es schade, wenn es dann heisst, die Spieler wollen beim FCZ flüchten, weil es scheinbar so schlimm ist. Ich finde, wir haben eine super Atmosphäre im Verein und sind stabil unterwegs.»