Der FC Luzern setzt sich in Lausanne klar mit 4:1 durch und bleibt an der Tabellenspitze dran. Zu reden gibt beim souveränen Sieg die Aktion der mitgereisten Luzern-Fans vor der 2. Halbzeit.
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- Für das Duell zwischen Lausanne und Luzern werden aufgrund der Ausschreitungen nach dem Léman-Derby vom 1. März gewisse Sektoren gesperrt, darunter auch der Gästesektor.
- Die Luzerner Fans reisen dennoch nach Lausanne und verschaffen sich Zugang zur Gegentribüne, woran die Polizei keine Freude hat. Das Spiel steht gar auf der Kippe.
- Captain Pius Dorn und Mario Frick reden den Fans ins Gewissen und diese machen sich nach 20 Minuten dann auch wieder auf den Weg nach draussen. Daraufhin kann das Spiel weitergeführt werden.
Nach den Ausschreitungen im Anschluss an das Léman-Derby gegen Servette vom 1. März wurden für das Duell mit Luzern die Ticketverkäufe eingestellt und gewisse Sektoren geschlossen – darunter der Gästesektor. Dieser Entscheid sorgte bereits im Vorfeld der Partie für Diskussionen, denn die Luzerner Fans wurden bestraft, ohne an den Vorkommnissen von Anfang März beteiligt gewesen zu sein.
Dafür hat auch Luzern-Trainer Mario Frick kein Verständnis: «Es ist ein absoluter Skandal. Unsere Fans können nichts dafür, dass der Gästesektor heute geschlossen ist», sagt Frick vor der Partie im Interview mit blue Sport. Für ihn sei es eine absurde Entscheidung, bei der nur der Fussball der Verlierer ist.
Ganz ohne Support ist Luzern dann doch nicht angereist: «Unsere Fans sind da, wir haben sie von Weitem gesehen. Vielleicht kommen sie dann auch noch rein, das ist ihnen auch schon gelungen», so Frick. Dies gelingt ihnen dann auch an diesem Sonntagnachmittag.
Gästesektor war von Anfang an zugänglich
Wie blue Sport Kommentator Stefan Flückiger erfahren hat, durften die Gästefans von Beginn weg in den Aussenraum des Gästesektors. Von da sind während der 1. Halbzeit auch immer wieder Fangesänge zu hören. Sie hätten auch die Erlaubnis gehabt, in den Gästesektor reinzugehen, tun dies aber aus Solidarität mit den Heimfans nicht. Deren Sektor blieb für das Spiel geschlossen.
In der Pause denken sie dann um und verschaffen sich nicht nur Zugang zum Gästesektor, sondern auch zur leeren Gegentribüne. Laut Flückiger sei die Türe zum Nebensektor offen gewesen. Das nutzten die Fans gleich aus und nisteten sich da ein.
Polizei wollte Spiel nicht weiterführen lassen
Daran hatte die zuständige Polizei keine Freude. Diese liess vermelden, dass so nicht weitergespielt werden könne. Es folgt daraufhin die klare Stadiondurchsage mit der Bitte an die Fans, sich in den Gästesektor zu begeben, damit die Partie nicht abgebrochen wird. Darauf reagierten die Luzern-Fans mit Pfiffen und Rauchpetarden. Anstalten, die Gegentribüne zu verlassen, machten sie keine. Auch dann nicht, als die Spieler im Tunnel für den zweiten Durchgang bereitstanden.
Luzern-Captain Pius Dorn und Mario Frick ergreifen daraufhin die Initiative, um mit den Fans zu sprechen. Nach der kurzen Diskussion bleiben die Fans weiter auf ihren Plätzen, begeben sich nach kurzer Bedenkzeit dann doch langsam wieder in Richtung Gästesektor, ehe sie das Stadion endgültig verlassen und die Partie von draussen verfolgen. Mit fast 20 Minuten Verzögerung wird die 2. Halbzeit dieser Partie dann doch noch angepfiffen.
Am Ende des Spiels lassen sich die Spieler des FC Luzern draussen vor dem Gästesektor von den eigenen Fans feiern, bevor sie die Rückreise mit den drei Punkten im Gepäck antreten. Ob die Aktion für die Luzerner ein Nachspiel haben wird, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.