Basel-Stürmer Jean-Kévin Augustin soll von seinem Ex-Klub Leeds United eine Entschädigung in Höhe von 27,9 Millionen Euro bekommen. Die Engländer haben den Vertrag mit dem Spieler gebrochen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Leeds United muss Jean-Kévin Augustin wegen Vertragsbruchs 27,9 Millionen Euro bezahlen.
- Der Premier-League-Klub hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt.
- Jean-Kévin Augustin spielt seit Sommer 2022 beim FC Basel.
Obwohl Jean-Kévin Augustin erst 25 Jahre alt ist, hat er in seiner Karriere schon einiges erlebt. 2017 wechselte er für 16 Millionen Euro von seinem Heimatklub Paris Saint-Germain nach Deutschland zu RB Leipzig. Dort gelingen dem Franzosen in 67 Spielen 28 Skorerpunkte (davon 20 Tore). Doch wegen Disziplinlosigkeiten wird Augustin mehrfach suspendiert. Trainer Ralf Rangnick sagte dazu: «Die Dinge, die da jetzt passiert sind, da brauchst du einen 24-Stunden-Rundumbetreuer.»
Augustin hat also keine Zukunft in Leipzig und wird deshalb erst für ein halbes Jahr nach Monaco ausgeliehen (13 Spiele, 1 Tor und 1 Assist) und anschliessend für ein halbes Jahr zu Leeds United. Für die Engländer, damals noch in der zweithöchsten Liga Championship, kam Augustin bloss zu drei Teileinsätzen.
Weil Leeds in der Saison aber aufstieg, griff eine Kaufpflicht in Höhe von 21 Millionen Euro, die Leeds jedoch nicht bezahlen wollte. Denn aufgrund der Coronapandemie erfolgte der Aufstieg mit einigen Monaten Verspätung. Nach einem juristischen Hickhack wurde Leeds letztendlich doch dazu verdonnert, die Ablöse an Leipzig zu bezahlen.
Sportlich gab es für Augustin bei Leeds jedoch keine Zukunft mehr und bereits im Oktober 2020 wechselte er ablösefrei zum FC Nantes. Dort machte der Stürmer in 1,5 Jahren bloss 11 Spiele und blieb dabei ohne Skorerpunkt. Damals machten ihm auch gesundheitliche Probleme zu schaffen. «Alles war sehr schwierig für ihn. Das Laufen, das Spiel mit dem Ball, die Orientierung – er hatte motorische Probleme», erinnerte sich ein Nantes-Betreuer lange Zeit später. Nach einer Reihe von Tests wurde dem Stürmer Long-Covid und das Guillain-Barré-Syndrom, das Muskelschwäche verursacht, diagnostiziert.
Nach der langen Leidenszeit mit nur wenigen Einsätzen, wollte Augustin einen Neuanfang wagen. Im Juli 2022 folgte deshalb der Wechsel zum FC Basel. Beim FCB kam Augustin bisher auf 18 Spiele und 4 Tore. Zuletzt durfte er in der Super League gleich zwei Mal von Beginn an ran. Er dankte es mit einem Treffer beim 2:0-Sieg gegen Winterthur und einem Assist beim 1:1 gegen den FCZ.
Vertragsbruch von Leeds
Und nun könnten die Kassen beim Stürmer klingeln. Weil Leeds damals den Vertrag mit dem Stürmer gebrochen hat, wurde der Verein von der Streitbeilegungskammer der FIFA dazu verdonnert, eine Entschädigung von 27,9 Millionen Euro an Augustin zu bezahlen. Der Premier-League-Klub hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt.